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Seit sechzehn Jahren verfolgt die in Bad Pyrmont geborene und in Düsseldorf lebende Künstlerin Leni Hoffmann (*1962) ein komplexes und ästhetisch überzeugendes Bildkonzept, das mit immer wieder neuen, überraschenden Variationen jenen produktiven Grenzbereich zwischen Malerei und Skulptur, zwischen Raum und Wand auslotet. Ihre geometrischen Knetflächen, ihre rechtwinklig aus der Wand drängenden Holz- und Putzquader, die offensive Farbigkeit ihrer Materialien und deren sinnliche Oberflächen dynamisieren dabei die sie umgebende Architektur: Ein vielschichtig komponiertes Geflecht von Farben und Formen, dem sich weder Raum noch Betrachter entziehen können. Ein von der Künstlerin in den Teppichboden eingelassener, rechteckiger Holzquader gehört in diesem Sinne ebenso zu der sich in den Realraum erweiternden Arbeit wie das geometrische Raster der Glaswand, der schiefrig glänzende Fußboden oder die den Raum beherrschende Treppe. In einem expansiven Prozess dehnt Leni Hoffmann einerseits der Bereich der kunstwerten Materialien immer weiter - neben die stark farbige Knete treten Holzparkett, eingefärbter Rauputz oder bunte Stromkabel - und verwebt andererseits scheinbarunvereinbare Werkbegriffe mit einander: So löst sich das autonome, abstrakte Farbfeld der Moderne aus der Fläche und tritt in Form von rekontextualisierten Materialien selbstbewusst in den Raum. Zentrales Element dieser malerischen und materialen Erkundungen ist dabei eine minimale, in handelsüblicher Knetmasse direkt auf der Wand ausgeführte, ebenso funktional wie handschriftlich motivierte Geste. Die gleichförmigen und doch jeweils einzigartigen Rosetten werden von Hand - besser: mit den Fingern - ausgeführt und so im Moment der Herstellung von der Künstlerin mit ihrem Fingerabdruck signiert. Die Arbeitsweise Leni Hoffmanns definiert sich wesentlich als Prozess der Interaktion mit dem jeweiligen architektonischen Kontext, der in seiner Spezifik gleichermaßen bestätigt und reflektiert wird. Somit bieten die sieben in Charakter, Durchlichtung und Dimension äußerst vielfältigen und anspruchsvollen Räume des Kunstvereins der Künstlerin ideale Voraussetzungen. Der Arbeitsweise Hoffmanns entsprechend entsteht für die Ausstellung ein Parcours mit eigens für Hannover produzierten installativen Arbeiten. Mit Leni Hoffmann zeigt der Kunstverein Hannover nach Ausstellungen mit David Reed (2002) und Luc Tuymans (2003) erneut eine zentrale Position des zeitgenössischen Malerei-Diskurses. Die Ausstellung im Kunstverein Hannover stellt zudem die erste umfassende Präsentation des Werks Hoffmanns seit 1999 und ihre erste große Einzelausstellung in Deutschland dar. Der Katalog, der u. a. in Zusammenarbeit mit dem CGAC in Santiago de Compostela, Spanien, entsteht, wird neben der Hannoverschen Ausstellung auch die wichtigsten der seit 1997 entstandenen Arbeiten abbilden. Pressetext

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Leni Hoffmann - beautiful one day - perfect the next