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Die Düsseldorfer Künstlerin Leni Hoffmann schafft neue Arbeiten im Dialog mit der Architektur des Museum Ludwig. Die Skulpturen der "Enkelin des Konstruktivismus" laden den Besucher ein, sie zu "besitzen"; ihre Boden- und Wandmalereien aus Knete archivieren die Spuren des Publikums.

Ab 2009 setzt das Museum Ludwig einen neuen Schwerpunkt. Die Sammlung der russischen Avantgarde, die über 800 Werke der vor- und nachrevolutionären Zeit beinhaltet wird neu vorgestellt. In diesem Rahmen lädt das Museum Ludwig zeitgenössische Künstler ein, deren eigenes Schaffen die Aktualität der Fragestellungen der "Russen" deutlich macht. Die erste Künstlerin dieser Reihe ist Leni Hoffmann.

Diese "Enkelin" des Konstruktivismus führt das Ziel eines El Lissitzky weiter. Neben der Eigengestalt ihrer Werke, stellt sie die Autonomie der Kunst, und insbesondere der Malerei, in Frage. Durch Ihre ortsbezogenen, meist temporären Malereien im Raum, erzeugt die in Düsseldorf lebende Künstlerin einen neuen, oft aktiven Dialog und Zusammenhang zwischen Kunstwerk, Ort / Raum und Betrachter bzw. Benutzer. Ihre Arbeiten werden von einem spezifischen Ort – meistens im öffentlichen Raum oder einer bestimmten Architektur - angeregt, und unterstreichen häufig das Ungewöhnliche im alltäglichen Umfeld.

Ab September 2009 wird die Künstlerin sechs neue Arbeiten zeigen, die sie spezifisch für das Museum Ludwig entwickelt hat. Ihrer "nomadischen" Arbeitsweise entsprechend hat die Künstlerin unterschiedliche und oft unerwartete Orte des Museums ausgewählt. Jede Arbeit setzt sich mit einem anderen Teil des Museums auseinander, von der Eingangshalle bis zur Südterrasse, sowie dem direkten Außengelände, und agiert im Dialog mit unterschiedlichen architektonischen Merkmalen des Gebäudes. Diese farbigen, eher geometrischen Malereien im Raum laden den Besucher ein, sie zu "besitzen" und Teil der Arbeit zu werden, indem sie häufig Sitzflächen anbieten. Diese benutzbaren Skulpturen dehnen sich über den Raum (Fußboden, Wand) hinaus vertikal und horizontal aus. Es entstehen monochrome Bodenflächen und Wandmalereien aus Knete, die die Spuren des Besuchers archivieren und dadurch im Verlauf der Ausstellungszeit ihr eigenes Bildgedächtnis schaffen.

Für die Gesamtauflage des Kölner Stadtanzeigers wird Leni Hoffmann ihre Arbeit "pizzicato" realisieren. Hierbei lässt sie gemeinsam mit drei Helfern die vier Farben des Offsetdrucks cyan, magenta, yellow und schwarz über die Rollen während des Drucks der Zeitung laufen. So entstehen farbige Linien, die sich über einige der Zeitungsseiten erstrecken.

Für die Oktober-Ausgabe der StadtRevue gestaltet Leni Hoffmann ein Insert.

Diese Ausstellung wird am Freitag, 25. September um 20 Uhr im Rahmen von plan09 Forum aktueller Architektur in Köln eröffnet. Für das Programmheft von plan09 wird Leni Hoffmann das Cover und einen Bildbeitrag gestalten. Plan (25.09.–02.10.2009) ist diesmal mit seinem meetingpoint, dem Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum der Architekturwoche, zu Gast in der KHM Kunsthochschule für Medien.

Leni Hoffmann (geboren 1962) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Ausgewählte Einzelausstellungen: Kunstverein Hannover (2004), Sprengel Museum Hannover (2002), Städtische Galerie im Lenbachhaus München (1999), Canberra Contemporary Art Space (1998), Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris (1995), Portikus, Frankfurt (1992), sowie zahlreiche Gruppenausstellungen im nationalen und internationalen Raum (Frankreich, Australien, Dänemark, Österreich, USA, etc) und im öffentlichen Raum. In 2007 erhielt sie den Gabriele Münter Preis. Seit 2002, lehrt sie als Professorin für freie Malerei an der staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe (Außenstelle Freiburg).

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Ausstellungsreihe Russische Avantgarde
Leni Hoffmann: RGB
Kurator: Katia Baudin-Reneau