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Der in Graz lebende Künstler Alfred Resch malte in den letzten Jahren konsequent „Schichtbilder“ (u.a. in Riesenformaten), die das Thema Licht, Oberfläche und Leerstelle bespielen: Die Leinwand wird bemalt, dann teilweise abgeklebt, wieder bemalt, wieder abgeklebt, wieder bemalt. Dann werden die Klebebänder entfernt. Im extremen Fall bleibt eine fast weiße Leinwand. Begonnen hat er vor Jahren in seiner Kunst als „Transistortechniker“ – Wellen und Speichersteine gehörten zum Grundinventar seiner Kunst. Mittlerweile weitete er seine Techniken auch auf Skulptur (in Form von Drahtgebilden), Video und Foto aus. Für LICHTMESZ wird Alfred Resch durch mehrere Galerieräume ein 500 Meter langes Lichtfaserkabel verlegen, das durch die Räume dringt, tanzt, schwebt. Das eine Ende des Kabels wird ein ganz kleines Bild beleuchten –das Gesicht des Simeon. Das andere Ende splittet sich in ein Faserbündel, das von einem Durchlichtbild eines Kindergesichtes gespeist wird. Das lose lose auseinanderfallende Lichtpunktebündel kann mit der Hand zu einem kompakten Querschnitt zusammengefasst werden. Sichtbar wird ein „Licht-Punkte-bild“ – erahnbar nur mehr, da es niemandem gelingen wird, das Urbild des Gesichtes wiederherzustellen. Der Zufall beschert jedem ein individuelles „Antlitz“. Weiters zeigt Alfred Resch drei Farbfotografien von „Kerzen-Gedenkstätten“ wie sie im Norden Rumäniens, in der Region Maramureŝ, vor den Kirchen zu finden sind. Die Fotos sind mit direkter Oberflächengravierung weiterbearbeitet, und beziehen sich damit inhaltlich einerseits auf die dazugehörigen Wandmalereien an den Kirchenaußenwänden, wie sie für diese Gegend typisch sind, als auch verfahrenstechnisch auf die abertausenden anonymen Ritz-Gravierungen (Namensnennungen und Datierungen) an eben diesen Wandmalereien.

Johannes Rauchenberger