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Lida Abdul pendelt zwischen ihrer Heimat Kabul und Los Angeles. Sie beobachtet die außenpolitischen Strategien Amerikas und reflektiert anlässlich der US-Nahost-Politik Verteidigung als Mittel der Mächtigen und konstatiert ironisch: „Just remember one thing this is not war this is defence“ (Sara Raza). Ihre Videos spielen häufig in Afghanistan, oft ist sie selbst Hauptdarstellerin und ihr Körper erscheint in ihren Fotografien und Videos stellvetretend für eine anonyme Masse der Namenlosen.

Lida Abdul ist 1973 in Afghanistan geboren. Sie wurde von Said Ismael Noori (Gründer von MOMAK, des virtuellen "Museum of Media and Art Kabul") ausgewählt, um dieses Jahr Afghanistan in deren ersten Pavillon auf der Biennale von Venedig zu vertreten.

ursula blickle videolounge:

„Video killed the Radio Star“ hieß ein Pop-Hit aus den 80er Jahren, der damals die Ankunft des Videoclips und die Visualisierung der Musik signalisierte. Beinahe zur selben Zeit setzte sich das Video als künstlerisches Ausdrucksmittel auf breiter Basis durch. Zwar wird der Anfang der Videokunst meist am Datum einer Ausstellung von Nam June Paik in der Wuppertaler Galerie Parnass im Jahr 1963 festgemacht, doch erst zwei Jahrzehnte später war die Technologie so weit fortgeschritten, daß das Video zum selbstverständlichen ästhetischen Ausdrucksmittel bildender Künstler avancierte. Heute sind Ausstellungen zeitgenössischer Kunst ohne das Medium kaum mehr vorstellbar: die zusammen-gerechnete Zeit sämtlicher Laufbild-Präsentationen bei der Documenta11 (2002) betrug acht Tage.

Die ursula blickle videolounge will zeitgenössische Künstler- und Kunstvideos nun jederzeit zugänglich machen – mit dem Ziel, einen Ort der Vermittlung zu schaffen, ein lebendiges Archiv für Studenten, Kunsthistoriker und ein interessiertes Publikum, um Recherche und Forschungsarbeit mit dem Medium Video zu ermöglichen. Die Förderleistung von Ursula Blickle trägt dabei fern jeder neoliberalen Ökonomisierung im Kunstbetrieb dazu bei, Lehre und Praxis, Forschung und Archiv, privat und öffentlich zu verbinden.

Das Pilotprojekt video des monats präsentiert ein monatlich wechselndes Videoprogramm monografischer Arbeiten oder thematischer Videokompilationen. Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus den Kuratoren Klaus Biesenbach, Gianni Jetzer und Louise Neri wurde dazu eingeladen, Vorschläge zu machen und ihre Expertise einzubringen. Das jeweils konkrete Jahresprogramm wird anschließend von einer Auswahlkommission bestehend aus Ursula Blickle, Gerald Bast/Erwin Wurm und Gerald Matt entschieden.

Alle in der ursula blickle videolounge gezeigten Arbeiten werden in das ursula blickle videoarchiv inkludiert. Nach einer Systementwicklungsphase von einem Jahr und mit den gesammelten Erfahrungen wird das Archiv in zwei Jahren eröffnet. Dabei werden alle Videoarbeiten zwischen den Institutionen der Universität, der Ursula Blickle Stiftung und der Kunsthalle Wien ausgetauscht; Videos der laufenden Ausstellungen der Kunsthalle Wien werden das Archiv erweitern und der Öffentlichkeit werden dann vor Ort – in der lounge – über Monitore alle Videos bequem zugänglich sein.

Pressetext

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Lida Abdul - video des monats #6
KUNSTHALLE wien, ursula blickle videolounge
Kooperation: Ursula Blickle Stiftung, Kraichtal; Kunsthalle Wien; Universität für angewandte Kunst Wien