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"Wenn man kein Autor ist, Maler oder Filmemacher, dann kann man seine Haltung auch in einer Sammlung ausdrücken " (Jean Mairet)

Seit dreißig Jahren sammelt Jean Mairet zusammen mit seiner Frau Christina Kunst: Bis heute haben sie Werke von mehr als hundert Künstlern aus zwanzig Nationen erworben, einige von ihnen befinden sich als Dauerleihgabe in internationalen Museen. Überdies haben vom Sammler selbst inszenierte, vielbeachtete Ausstellungen in Paris und Berlin offensiv und mit Vehemenz demonstriert, welche Kunst ihn beschäftigt: ausdrucksstarke Stücke, provokant, manches Werk schwer verdaulich alle mit einem Schuss Humor.

Jean Mairet, der in Paris lebt, ist, wie auch seine aus Berlin stammende Frau, kein Kunstkäufer mit Blick auf eine materielle Wertsteigerung. Er kauft Kunst, weil sie Fragestellungen reflektiert, die ihn selbst bewegen. In der Von der Heydt-Kunsthalle stehen dem Sammler aus Frankreich 5 Räume zur Verfügung, die er als Kurator und als kunstliebender Philosoph subjektiven Argumenten folgend mit Stücken aus seiner höchst außergewöhnlichen Kollektion bespielt.

Welche Themen Mairet aktuell beschäftigen, zeigt sich im Zusammenhang seiner Künstlerauswahl. Die Reflexion entzündet sich am einzelnen Werk. Aus Fragestellungen entwickeln sich neue Möglichkeiten, neue Hypothesen, neue Perspektiven und Verweise. Ungewohnt sinnliche, ironische und packende Arbeiten sind es, die unangestrengt und unkompliziert zunächst vorgeben, leicht verständlich zu sein. Schnell wird aber deutlich: Was man sieht, ist nicht, was man denkt – nichts passt zusammen, nichts stimmt!

Mit Arbeiten von Künstlern verschiedener Nationalitäten, darunter Maike Freess, Georges Rousse, Gilles Barbier, Trine Lise Nedreaas, Chan Kai-Yuen, Vincent Corpet, Chloe Piene, Djamel Tatah oder Wolf Vostell sowie Werken aus seiner bekannten Sammlung historischer Polizeifotos ist eine anspielungsreiche Schau zu erwarten, die humorvoll und mit Sinn fürs Absurde an unausgesprochenen Tabus rüttelt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog Liebe, Tod und Teufel, Collection J+C Mairet mit Texten von Catherine Millet, Andrea Hilgenstock und Matthias Lengner deutsch/englisch/französisch, LIENART edition Montreuil-sous-Bois, Frankreich