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Kleidung - wir alle tragen sie und unterwerfen uns mehr oder weniger den ständig wechselnden Modetrends. Was aber sind unsere Motive? Wie wirken wir auf andere und wie wollen wir wirken? Was ist unsere Intention? Haben wir eine Wahl? Lies, Lust, Art & Fashion - Signale der Kleidung geht diesen und anderen Fragen auf den Grund.

Mit der Absicht zu faszinieren und zu provozieren, werfen diese Ausstellung und die sie begleitenden Performances ein neues Licht auf das Thema Mode, Kleidung und - wie es so schön heißt - unsere zweite Haut. Von Künstlern interpretiert, aber von uns, den Zuschauern erlebt: Was will uns der Catwalk sagen?

Wie der Kurator Dodi Reifenberg ausführt: Immer mehr Künstler scheinen Kleidung in ihre künstlerische Sprache einzubeziehen und durch sie ein faszinierendes Arbeitsfeld zu erkunden. Manche Künstler, die mit Kleidung arbeiten, reflektieren soziale Anliegen, während andere durch die Verwendung von Kleidung und Mode-Accessoires hedonistische Fragen aufwerfen.

Die Ausstellung umfasst sechs Einzelinstallationen und eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von 15 Künstlern. Die Mehrzahl der Einzelinstallationen wird speziell für Lies, Lust, Art & Fashion hergestellt, angefangen von Fabrice Hyberts "Odourama" (ein Geruchs-Film) bis hin zu Jimmie Durhams Graphitwandzeichnungen. Die Gruppenausstellung zeigt auf dem Phantastischen fußende Artefakte wie Antonio Riellos "Weapons" oder Georges Pascal Ricordeaus Plastiktütenaccessoires, aber auch Manifestationen des existentiellen Dilemmas, z. B. Chris Newmans von Kleidungsstücken gleichzeitig im Schweben gehaltene und gewürgte Gemälde.

Die eingeladenen Künstler könnte man im Grunde zwei Gruppen zuordnen: Jene, die sich ohne weiteres dem Themenrahmen zuordnen lassen, in deren Arbeiten Kleidung eine künstlerische Botschaft auslöst - und solche, die von ihrer Anwesenheit in dieser Auswahl überrascht wären. Jene, die bewusst analytisch/kritisch mit Materialien der Konsumwelt arbeiten und deren Werk aus der Popära ererbt und weiterentwickelt ist (Warhol>Oldenburg>Rosenquist>Koons), z.B. Ana Laura Aláez, Erwin Olaf und Kristian Hornsleth - und solche, deren Werk eher einem philosophischen Hintergrund entstammt und dessen physische Manifestation ist (Beuys>Fluxus>Broodthaers>Mike Kelly), z.B. Khalil Rabah und Lucy Orta. Auch, wenn sie aus verschiedenen Richtungen kommen, können die geladenen Künstler zu überraschend ähnlichen Ergebnissen gelangen. Die Ausstellung repräsentiert diese beiden Strömungen der modernen Tradition.

Die Ausstellung hat deshalb die Tendenz, den Kleidungs-/Mode-Aspekt derjenigen Künstler hervorzuheben, bei denen er nicht das Hauptanliegen darstellt, und profunde und künstlerische Aspekte jener Künstler freizulegen, die man, sei es auch auf einer kritisch-analytischen Ebene, als mehr auf die Modeindustrie bezogen ansehen kann.

Das Alter der beteiligten Künstler reicht von Mitte Zwanzig bis Ende Siebzig, so dass Arbeiten an verschiedenen Punkten der künstlerischen Entwicklung des 20. und 21. Jahrhunderts gezeigt werden. Dabei repräsentieren sie die gesamte Bandbreite öffentlicher Rezeption - vom wenig bekannten bis zum sehr berühmten Künstler, vom Zurückgezogenen bis hin zum Trendsetter. Allein das Werk zählt!

Die Ausstellung präsentiert sowohl in Berlin lebende Künstler (verschiedener Nationalitäten) wie "importierte" Künstler und bietet somit auch geographisch ein kulturelles Panorama des im Grunde unteilbaren Themas Kleidung und Mode in Künstlerhänden. Pressetext

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Lies, Lust, Art & Fashion - Signale der Kleidung
Eine Ausstellung zu Kunst und Mode

KünstlerInnen: Ana Laura Aláez, Jimmie Durham, Amit Epstein, Kristian von Hornsleth Andreas Hofer, Fabrice Hybert, Sybille Kesslau, Milovan Destil, Markovic , Chris Newman, Erwin Olaf, Lucy Orta, Pharmacopoeia, Lily Poran, Khalil Rabah, Jamie Reid, Georges Pascal, Antonio Riello, Peter Rösel, Tanya Ury, Olav Westphalen, Emmett Williams

Kurator: Dodi Reifenberg
Projektleitung: Sarah Phillips