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Auf der Leinwand macht sich die griechische Künstlerin Lila Polenaki (geb. 1964) unterschiedliche Fundstücke zu eigen wie Textilien, Papierbögen- Reste oder Scherenschnitte weiblicher Figuren aus Werbeplakaten. Diese werden vermischt, zusammengefügt und mit der Farbe bearbeitet bis eine neue Form entsteht, die sich als gültiger Ausdruck für eine gegenwärtige, persönliche Wirklichkeit offenbart. Schablonenhafte Frauenkörper verschwimmen in satten Farbtönen und bleiben dennoch erkennbar – ein rätselhaftes Wechselspiel zwischen Gegenstand und Abstraktion findet statt als die fragmentierten, sich in Pose werfenden Silhouetten beim Eingriff der Farbe splittern. Ihrem ursprünglichen Kontext entrissen geraten sie in eine neue Situation, die einen psychischen Zustand versinnbildlicht. Das Spiel mit den stofflichen Materialitäten formiert diese Malerei zu Collagen. Die Künstlerin integriert die Stofflichkeit aus ihrem Fundus, beladen mit einer ganz eigenen und geheimnisvollen Emotionalität, als ob man den Stoff zu lange versteckt hielt und er nun der Verborgenheit entfliehen kann. Stellvertretend für das Weibliche, entlädt er plötzlich seine gesamte Farbigkeit, Verletzlichkeit und sein Geheimnis. In einer explosionsartigen Entladung fliegen die Fetzen auf der Leinwand und manchmal bleibt nur ein Gesicht übrig, einer Erinnerung gleich, die uns wie im Traum zurückgegeben wird, um sie im nächsten Moment wieder an die Abstraktion zu verlieren. Sinnlich furios und bewegt sind diese Bilder und sie erschüttern uns durch ihre sonderbare Kraft, die sie aus der Interaktion zwischen Gegenständlichem und Ungegenständlichem gewinnen.

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Lila Polenaki
Impermanent Collection