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Eröffnung: Freitag, 12. 01. 2007, 18 Uhr

Lisa Junghanss zeigt in ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Martin Mertens eine neue Video-arbeit, die sie in eine Rauminstallation einbettet. Wie der Titel schon andeutet ("Die Heimsuchung meines anderen Ichs") dreht es sich um eine Figur (halb Mann, halb Frau), die sich in einem Akt des Verzehrens oder der Vernichtung durch Einverleibung seines Alter Egos, selbst zerstört. Der Film wurde in einer extrem kleinen klaustrophobischen Kammer von nicht mehr als 1 Kubikmeter gedreht. Traumsequenzen scheinen mit Ausschnitten der Realität abzuwechseln. Was aber ist Traum und was real? In der chaotischen Ansammlung von Material, die den "Rahmen" der Projektion in der Galerie bildet, findet sich unter Anderem die nur 110 cm hohe Tür dieser Kammer sowie viele Dinge, die dort über Jahrzehnte gelagert wurden. Der Film und das Szenario wirken verstörend und bedrohlich ohne einen tatsächlichen Anlass für diese Emotionen zu bieten. Wie in den meisten Filmen von Junghanss, fällt es schwer, den Handlungen, die die Protagonisten ausführen, einen eindeutigen Zweck zuzuordnen. Es ist eher eine scheinbar belanglose Aneinander-reihung von Filmsequenzen ohne klar definierten Handlungsstrang. Lisa Junghanss bietet nur Versatz-stücke für eine mögliche Geschichte, die der Betrachter dann selbst zu einem sinnvollen Handlungs-strang ergänzen muss.