press release only in german

Am 11. September 1908 wurde die große Fotografin in Redel/Pommern geboren, und so jährt sich 2008 dieser Tag zum einhundertsten Mal. Das Datum nimmt die Gesellschaft Photoarchiv e.V. zum Anlass, zusammen mit dem Rheinischen LandesMuseum Bonn eine umfangreiche Werkschau zu erarbeiten. Die Erste seit längerer Zeit und die Erste repräsentative überhaupt.

Inhalt der Ausstellung

Die Retrospektive gliedert sich in einen Porträtteil und einen Theaterteil und wird durch weitere Fotografien und Objekte wirkungsvoll ergänzt. Sie wird Liselotte Strelow als eine herausragende Repräsentantin der Fotografie in Deutschland herausstellen. International wird ihr Werk nach wie vor weitgehend unterschätzt. In den letzten Jahren erfreut es sich allerdings ständig steigender Aufmerksamkeit.

Bedeutung

"Die Strelow" - das war in den Jahren des Wiederaufbaus, des so genannten Wirtschaftswunders, ein Begriff. Dies galt weit über Nordrhein-Westfalen hinaus, in dessen Hauptstadt sie ab 1950 ihr Studio hatte. Ihre fotografischen Porträts galten als visueller Ausweis einer herausgehobenen Stellung in der sich formierenden Gesellschaft der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Lieselotte Strelows fotografischer Stil setzte wahrhaft Maßstäbe. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass "die Strelow" das öffentliche Bild der zentralen Akteure dieser Epoche deutscher Nachkriegszeit entscheidend beeinflusst hat. So fotografierte sie auch den ersten Bundeskanzler der neuen Republik, Konrad Adenauer. Die berühmte Briefmarke mit dem Profil von Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten, ist nach einer Vorlage aus ihrer Kamera entworfen worden.

Der Personenkreis

Als Auftragsfotografin porträtierte sie die wichtigsten Persönlichkeiten an der Ruhr und deren Familien. Häufig aus eigener Initiative fotografierte sie die prominenten Schriftsteller, Maler, Musiker, Schauspieler und Architekten, die sich, aus dem In- und Ausland kommend, am Rhein ein Stelldichein gaben.

Weitere Porträts entstanden im Auftrag der führenden Zeitungen und Zeitschriften des Landes. Gottfried Benn, Hans Werner Henze, Jean Cocteau, Ernst von Salomon, Hermann Hesse, Oscar Fritz Schuh, Gustaf Gründgens, Karl-Heinz Stroux, Joseph Beuys, Oskar Kokoschka, Salvador Dali, Hans Scharoun, Hildegard Knef, Marlene Dietrich, Helene Weigel, Elisabeth Flickenschildt, Lea Steinwasser, Ingeborg Bachmann. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.