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„My work is in reaction to the limited scope that photography is often understood by. I think photography is capable of much more than representing a particular moment in time.“ (Liz Deschenes)

Liz Deschenes Fotografien sind konkret, selbstreflexiv und gleichzeitig geheimnisvoll. Deschenes verweist auf die Autonomie der Fotografie als künstlerisches Medium jenseits tradierter Aufgaben und Nutzungen. Seit einigen Jahren produziert sie fast ausschließlich Fotogramme – kameralos erzeugte Bilder –, deren Oberflächen die Spuren der Bearbeitung sowie der chemischen Behandlung tragen. Im Dialog mit Malerei, Skulptur und Architektur lotet Deschenes die Grenzen der Fotografie aus, stets in engem Bezug zur Fotografiegeschichte. Mit subtilen räumlichen Interventionen und ortsspezifischen Fotoinstallationen setzt sie sich in jüngster Zeit vermehrt mit den Bedingungen des Ausstellens auseinander und bietet den BetrachterInnen die Möglichkeit, nicht nur herkömmliche Sichtweisen von Fotografie, sondern auch die eigenen Sehgewohnheiten zu hinterfragen.

„The monochrome and other selfreflexive practices do not have a deep history in the photographic medium, mainly because of the medium's inherent ability to record and document.“ (Liz Deschenes) Deschenes Arbeit an einem erweiterten Fotografiebegriff bezieht sich kritisch auf die zentrale Eigenschaft der Fotografie, die (scheinbar) wirklichkeitsgetreue Wiedergabe der Realität, die seit Anfang an sowohl den Gebrauchswert der Fotografie als auch ihre künstlerische Praxis dominiert und selbstreflexiven sowie monochromen künstlerischen Strategien wenig Raum gelassen hat.

„Die Kamera gibt das Gesichtsfeld des Zyklopen wieder, nicht das des Menschen!“ (Pierre Francastel) Deschenes eigens für die Secession konzipierte ortsspezifische Installation ist eine kritische Reflexion über fotografisches Sehen (im doppelten Sinn von „sehen“ und „gesehen werden“). Konkret spielt Deschenes auf Stereoskopie an, eine Hybridform zwischen mechanischem/apparateabhängigem und menschlichem/natürlichem Sehen, die das räumliche Sehen des Menschen simuliert und gleichzeitig Charakteristika des fotografischen zweidimensionalen Bildes beibehält. Deschenes Installationen sind ebenso subtil wie ihre Werke, die „nicht automatisch alles enthüllen“ (LD).

Liz Deschenes (*1966 in Boston) lebt und arbeitet in New York.

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Liz Deschenes