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Die gegenwärtige Kollaboration von Lucie Strecker (Berlin/Wien) und Klaus Spiess (Wien) stellt Fragen nach dem Verhältnis von Präsenz und Repräsentation im Spannungsfeld von Kunst und Naturwissenschaften. Die Ausstellung zeigt das jeweils unterschiedliche Naturverständnis der beiden Arbeitspartner im Umgang mit genetischen und immunologischen Daten. Während der Mediziner Klaus Spiess Natur als Entität versteht, die ständiger aktiver und kultureller Gestaltung bedarf, sieht die Künstlerin und Regisseurin Lucie Strecker in der Natur selbst vorhandene Muster, die performative und künstlerische Gestaltungsprinzipien provozieren.

In ihrer Arbeit spielen die Künstler Differenzen und Gemeinsamkeiten von Mensch und Tier, von Mensch und dessen Körpersubstanzen, von Eigenem und Fremden, von physischem Abdruck und Abbild in immer neuen Versuchsanordnungen durch. Das in konventioneller Immunologie und Genetik höchst ambivalent eingeführte Verhältnis von Mensch und Natur wird solange zum Gegenstand von Inszenierungen, bis die Natur zunehmend selbst zum Akteur der Performances wird.

Die Ausstellung P53-VMAT2 hasenblut setzt sich im speziellen mit genetischen Daten des von Joseph Beuys verwendeten Hasenblutes auseinander und schaffen daraus ein molekularbiologisch subversives Wesen. Da die Künstler in ihrem Vorhaben die DNA aus einem überlieferten Kunstobjekt extrahieren, setzen sie sich mit der Frage nach dem Autorenrecht und den Eigentumsverhältnissen bei solchen über DNA vermittelten Vereinnahmungen historischer Werke auseinander.

21.August bis 30.August 2014 cubus-m | Pohlstraße 75 | 10785 Berlin Vernissage: 21. August 2014, 19 Uhr | Performance lecture part 1, Lucie Strecker und Klaus Spiess

Open studio: 22. August – 30. August 2014 Dienstag – Samstag 17 – 20 Uhr | u.n.V.

Finissage: 30. August 2014, 17 Uhr | Performance lecture part 2, Lucie Strecker und Klaus Spiess