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Die Gemälde der 1977 geborenen Künstlerin Lucy McKenzie machen deutlich, wie eine Malerei heute begriffen werden kann, die über die rein ästhetische Erfahrung hinausgeht. Ihre großformatigen Gemälde zeigen Interieurs, die sich auf Entwürfe von Inneneinrichtungen des 19. Jahrhunderts beziehen. McKenzie stellt diese Leinwände wie Theaterkulissen in den Raum.

Im großen Deckenlichtsaal im Museum Ludwig bringt die Künstlerin nun solche Leinwände mit Trompe l'oeil Malerei in eine annähernd sieben Meter lange und acht Meter hohe Holzkonstruktion ein, die von der Empore ebenso wie vom Ausstellungsraum erschlossen werden kann. Die Spannung, die im Werk von McKenzie zwischen angewandter und freier Kunst, Zeichnung und Malerei, Entwurf und annähernd lebensgroßer Leinwand liegt, wird auf diese Weise einmal mehr vorangetrieben.

McKenzie setzt damit auch ihre Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Relevanz von Kunst, die in der Arts and Crafts- Bewegung des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine besondere Ausprägung erhielt, konsequent fort. Dazu gehört für sie auch die Vorstellung der Künstlerin als Arbeiterin, die sich mit einer, für den entsprechenden Gebrauch selbst entworfenen Arbeitskleidung darstellt.

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Lucy McKenzie

Kuratorin: Dr. Barbara Engelbach