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Ludwig Ehrler „Raster - Verschiebungen“
Kabinett-Ausstellung
18.11.2017 - 28.01.2018

Bis zum 28. Januar 2018 zeigt das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Arbeiten von Ludwig Ehrler (1939-2014). Während der Hallesche Kunstverein noch bis zum 15. Dezember 2017 künstlerische Gestaltungsarbeiten präsentiert, konzentriert sich die Schau im Kabinett der Westbox der Moritzburg auf die Arbeiten auf Papier des überregional geschätzten Künstlers und einstigen Burg-Rektors.

Ludwig Ehrlers großformatige Arbeiten auf Papier repräsentieren sein künstlerisches Denken und sind in diesem Sinne eine Essenz seines Schaffens. Das Prinzip gegeneinander verschobener Farb- oder zeichnerischer Ordnungen wandte Ehrler seit Mitte der 1970er Jahre bereits für Farbgestaltungen in architektonischen Zusammenhängen an und arbeitete es ständig weiter aus. Die im Kabinett gezeigten Arbeiten entstanden in den 1980er und 1990er Jahren, eine Reihe davon im Vorfeld seiner ersten und einzigen Personalausstellung Ludwig Ehrler. Verschiebungen, die ihm das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) 1996 ausrichtete. In diesen Arbeiten überlagern sich auf einem Blatt jeweils mehrere verschiedene Rastersysteme mit Farbzuordnungen auf unterschiedliche Weisen, sodass ein sehr komplexes und immer anderes geometrisches Gefüge entsteht. Die Werke auf Papier sind grundsätzlich Versuche und Bildideen, die in einigen Fällen in großformatigen Bildern ausgearbeitet wurden, wie z. B. das Gemälde Rot-Orange-Blau (1991), das im angrenzenden Ausstellungsraum präsentiert wird.

Ehrler war daran interessiert, in der strengen Logik dieses Vorgehens so weit zu gelangen, dass die Rationalität hinter den künstlerischen Gesamteindruck eines Farb- und Formenspiels zurücktritt. Die Blätter wurden oft in mehreren Stufen bearbeitet. Die den Werken zugrunde liegenden Rastersysteme, z. T. am Computer entwickelt, wurden zumeist durch Kopierverfahren vergrößert, ein kopierter Zwischenzustand eines Blattes häufig weiter bearbeitet.

Für Ludwig Ehrler bot das Prinzip der Raster vielgestaltige Möglichkeiten. In seinem Nachlass befindet sich eine große Zahl von Studien, in denen er experimentierte und Ideen testete. Eine kleine, beispielhafte Auswahl derartiger meist unbenannter und undatierter Arbeiten vermittelt einen Einblick in sein künstlerisches Denken und Vorgehen .

Vita
1939 geboren in Leipzig
1958–1965 Studium der Malerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
1965–1992 freischaffend tätig in Halle (Saale), verschiedene architekturbezogene Farbgestaltungen für öffentliche Bauten
1990 erster Kunstpreisträger des Landes Sachsen-Anhalt
1992 Professur für Grundlagen an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
1994–2004 Professur Farbe-Licht-Raum
1998–2003 Rektor der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle