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"Ein Mann wie aus einem Märchen. Ein Müllermeister, der auszog, ein Fotograf zu werden." So beginnt Jutta Voigt ihren Text zu frühen Photographien des Autodidakten Ludwig Schirmer (1929 - 2001), der es später zum erfolgreichsten Werbephotographen der DDR brachte. Veröffentlicht ist er in einem Photobildband, den seine Tochter Ute Mahler und ihr Mann Werner Mahler, ebenfalls bekannte Photographen (OSTKREUZ, Berlin) im letzten Jahr herausgegeben haben. Ludwig Schirmer photographierte in Berka bei Sondershausen die Menschen seiner unmittelbaren Umgebung - bei der Arbeit, zu Hause, bei Hochzeiten, Taufen und Geburtstagen, unterwegs im Dorf. Entstanden sind keine Schnappschüsse, sondern eindringliche Portraits von Menschen und das Portrait einer Zeit. Die Tradition in Gestalt von Fachwerkhäusern, Sensen und einer ungepflasterten Dorfstraße prallt auf die neue Zeit: Bodenreform, Fahnenappell. Dazwischen der Alltag: Vesper am Feldrain, junge Männer auf Fahrrädern, die offenen Gesichter der Kinder. Es ist eine Zeit des Aufbruchs. Ludwig Schirmer hat diese Bilder später, in Berlin und in Lehnitz bei Berlin, kaum mehr gezeigt. Seine photographischen Interessen hatten sich verschoben. In seinem Nachlass entdeckt, offenbaren die Bilder nicht nur das frühe Talent eines in Thüringen geborenen Photographen, sondern auch Einblicke von großer Wahrhaftigkeit und Nähe in längst vergangene Verhältnisse.

Pressetext

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Ludwig Schirmer: zu hause
Photographien aus Berka 1950-1960