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Eröffnung: 8. Oktober, 19.30 Uhr

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2007 mit der katalanischen Kultur als Ehrengast, realisiert der Frankfurter Kunstverein ein gemeinsames Ausstellungs-projekt mit dem Museum für zeitgenössische Kunst Barcelona (MACBA). Die Ausstellung präsentiert ein ungewöhnliches Experiment: Ein Kunstverein zeigt eine Museumssammlung. Die beiden beteiligten Institutionen, das MACBA sowie der Frankfurter Kunstverein, stehen für unterschiedliche Maßstäbe und Funktionen: Bei einem Kunstverein handelt es sich um eine Einrichtung, die einen Dialog mit der Gegenwart führt, um die Zukunft der Kunst zu erforschen, während sich das Museum der Definition einer „aktuellen Geschichte“ im Dialog mit der Vergangenheit verschreibt. Dennoch haben sich beide Institutionen ein gemeinsames Ziel gesteckt, nämlich die Untersuchung jener Kräfte, die das Wechselspiel von Kunst und Gesellschaft prägen und definieren.

„MACBA im Frankfurter Kunstverein“ ist eine sorgfältige Werkauswahl aus der Sammlung des MACBA, die demonstriert, wie man sich mittels einer großen Vielfalt unterschiedlicher Arbeiten Fragen nähern kann, die im Zentrum der Gesellschaft stehen. Fragen, die von den Kunstwerken aufgeworfen werden, wie etwa: Welche Kraft ist für eine kulturelle Partizipation notwendig? Inwiefern kann sich eine Einheit wie eine Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst mit der Konstruktion politischer Identität(en) befassen? Wie lässt sich der Begriff der Ästhetik auf den gesellschaftlichen Rahmen ausdehnen? Ein Großteil der im Frankfurter Kunstverein gezeigten Arbeiten befasst sich somit unmittelbar mit dem Begriff der Sammlung als Ressource und Ausgangspunkt zur Erlangung einer eigenen Stimme. Sämtliche Arbeiten der Ausstellung „sprechen“. Aber um zu sprechen, müssen sie zunächst kämpfen, und zwar sowohl gegeneinander als auch gegen die Grenzen der Disziplinen.

Die Ausstellung zeigt Arbeiten des gesamten Sammlungszeitraums des MACBA, der sich von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart erstreckt, beginnend mit der frühen Avantgarde und der vermehrten Präsenz von Fotografie und Film in der Kunst. Beispielhaft hierfür sind die filmischen Arbeiten Pere Portabellas. Werke von Marcel Broodthaers, Öyvind Fahlström und anderen, die die Idee der Konzeptkunst einleiten, untersuchen neben Vorstellungsmodellen von Wirklichkeit die durch ein neues Rollenverständnis des Künstlers hervorgerufene Krise des Autorbegriffs sowie die Debatte um den Begriff der Kunst im Allgemeinen. Das moderne, auf visueller Darstellung basierende Denkmuster, wurde in den 1970er Jahren erneuert, als das Kunstwerk zu einem „relationalen Objekt“ wurde. Dies hatte zur Folge, dass das Dreieck „Erforschen – Darstellen – Betrachten“, das als klassisches Modell für die Beschreibung der Beziehung von Museum und Museumsbesucher fungierte, ersetzt wurde durch ein anderes: „Ereignis – Aktion – Diskussion“.

“MACBA im Frankfurter Kunstverein” präsentiert unter anderem Werke von Francesc Abad, Ignasi Aballí, Ibon Aranberri, Eugènia Balcells, Nestor Basterretxea, Bernd & Hilla Becher, Brassaï, Marcel Broodthaers, Jean - Marc Bustamante, James Coleman, Joan Colom, Alice Creischer, Jean Dubuffet, Jon Mikel Euba, Öyvind Fahlström, Harun Farocki, Hans-Peter Feldmann, Lucio Fontana, Pedro G. Romero, Dan Graham, Rodney Graham, Eulàlia Grau, Grup de Treball, Philip Guston, Hans Haacke, Suzanne Lafont, Helen Levitt / Janice Loeb / James Agee, Antoni Llena, Joaquim Llucià, Gordon Matta-Clark, Henri Michaux, Miralda, Miralda / Benet Rossell, Fina Miralles, Antoni Muntadas, Deimantas Narkevicius, Rosalind Nashashibi, Pere Noguera, Jorge Oteiza, Pablo Palazuelo, Carlos Pazos, Pere Portabella, Joan Rabascall, Àngels Ribé, Alejandra Riera /Fulvia Carnevalle, Martha Rosler, Dieter Roth, Michael Shamberg, Nancy Spero, stanley brouwn, Antoni Tàpies, Francesc Torres, Jeff Wall and Krzysztof Wodiczko.

Für den Frankfurter Kunstverein ist es eine Ehre, Gastgeber der MACBA-Sammlung zu sein und auf diese Weise Raum für einen anspruchsvollen visuellen, diskursiven und aktiven Dialog zu schaffen.

Kuratoren: Manuel J. Borja-Villel (Direktor MACBA) und Chus Martínez (Direktorin Frankfurter Kunstverein)

Zur Ausstellung wird im Revolver Verlag Frankfurt ein Katalog in den Sprachen Englisch, Deutsch und Katalanisch mit Texten u. a. von Manuel J. Borja-Villel und Chus Martínez, sowie von Charles Esche, Brian Holmes, Lars Bang Larsen, Jacques Rancière und Irit Rogoff erscheinen.

Eröffnung: Der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt Prof. Dr. Felix Semmelroth, der Direktor des Institut Ramon Llull Josep Bargalló und der Vizepräsident der katalanischen Regierung Josep-Lluís Carod-Rovira werden die Ausstellung feierlich eröffnen.

Eine Koproduktion des Frankfurter Kunstvereins und des Museu d'Art Contemporani de Barcelona MACBA

Diese Ausstellung wurde durch die freundliche Unterstützung des Institut Ramon Llull ermöglicht: Institut Ramon Llull, Cultura Catalana Singular I Universal, Frankfurter Buchmesse

Partners of the exhibition are: Grup Agbar, Fundació Caixa Catalunya, San Miguel, Helaba Landesbank, Mas d’en Gil, Salgot, Clickair

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MACBA im Frankfurter Kunstverein
Eine Werkauswahl aus der Sammlung des Museu d'Art Contemporani de Barcelona
Kuratoren: Manuel J. Borja-Villel, Chus Martínez

Werke von Francesc Abad, Ignasi Aballi, Ibon Aranberri, Eugenia Balcells, Nestor Basterretxea, Bernd und Hilla Becher, Brassaï, Marcel Broodthaers, Jean-Marc Bustamante, James Coleman, Joan Colom, Alice Creischer, Jean Dubuffet, Jon Mikel Euba, Öyvind Fahlström, Harun Farocki, Hans-Peter Feldmann, Lucio Fontana, Pedro G. Romero, Dan Graham, Rodney Graham, Eulalia Grau, Grup de Treball , Philip Guston, Hans Haacke, Suzanne Lafont, Helen Levitt / Janice Loeb / James Agee, Antoni Llena, Joaquim Llucia, Gordon Matta-Clark, Henri Michaux, Antoni Miralda / Benet Rossell, Fina Miralles, Antoni Muntadas, Deimantas Narkevicius, Rosalind Nashashibi, Pere Noguera, Jorge Oteiza, Pablo Palazuelo, Carlos Pazos, Pere Portabella, Joan Rabascall, Angels Ribe, Alejandra Riera / Fulvia Carnevalle, Martha Rosler, Dieter Roth, Michael Shamberg, Nancy Spero, Stanley Brouwn, Antoni Tàpies, Francesc Torres, Jeff Wall, Krzysztof Wodiczko