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Vielleicht ist es voreilig, Madeleine Boschans Skulpturen bereits als Ikonen zu bezeichnen. Vielleicht auch nicht. Denn was könnte eine Gegend zwischen Szenebezirk, Problemkiez und Gentrifizierungs-Spot, die Rede ist von Neukölln, besser ins Visuelle übersetzen als Boschans dreidimensionale Assemblagen. Hinter den schicken, gelackten, mit pigmentartigen Substanzen gepuderten Oberflächen verbergen sich fragil zusammengesetzte Konstruktionen aus Materialen, die sich in Auflösung befinden: Rohe Latten und Jalousien verbindet Boschan mit Teilen von Stühlen und anderem Hausrat, der prothesengleich eine Verbindung zwischen Innen und Außen schafft. Denn vieles, was wir im Inneren finden, gehört gefühlt auf den Sperrmüll. Nicht bei der Neu-Neuköllnerin, die diese Stellen des Zweifelns in krasses Licht von meist Werkstattleuchten rückt. Immer wieder sind es zerschlissene Jalousien, die den den Blick auf das Zusammenspiel vereiteln und gleichzeitig bereichern. Kein Element kann sich vollends abschotten, alles bleibt irgendwie einsehbar. Auch die Verbindungsteile. Alles ein Konglomerat aus neuen und alten Eindrücken, Idee und Zweifel. Man sollte halt einfach das Beste daraus machen. Und das tut Boschan. MJ

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Kalt, modern und teuer
Madeleine Boschan