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Ausstellungseröffnung: Sonntag 19.11.2006, 11 Uhr Es spricht Reinhard Buskies.

Zwei junge Frauen vergegenwärtigen und verdichten in einem schlichten Arrangement Ingmar Bergmans Film „Persona“ (1966) – die Geschichte einer Schauspielerin, die sich ins Schweigen zurückgezogen hat und von einer Krankenschwester betreut wird. Das Video spiegelt die personelle Grundkonstellation des Films, die in der laufenden Sequenz nicht in Bildern, sondern nur über den sehr leisen schwedischen Originalton präsent ist. Der Monolog behandelt in direkter, unverhüllter Form ein erotisches Erlebnis. In der Video-Handlung übersetzt eine der beiden jungen Frauen diesen sehr offenen, immer noch gewagt scheinenden Monolog ins Deutsche – mit verhaltener, manchmal stockender, dann wieder naiv-erstaunter, an anderer Stelle betroffener Stimme. Die teils bis zur Erstarrung ruhigen Gesichter reflektieren auf mehreren Ebenen die emotionale Grundstimmung des Bergmann-Film und spiegeln die inneren und äußeren, von einer tiefen Identitätskrise geprägten Beziehungsebenen. Durch eine technisch erzeugte Verdoppelung der Gesichter – sowohl der Sprechenden als auch der in sich gekehrt zuhörenden Frau – und eine leichte Brennweitenverlagerung der Kamera wird ein geheimnisvoller Tiefeneindruck erzeugt, der den Betrachter in einer raffiniert offenen Form gefangennimmt und in das kaum bewegte Bild zieht. Verbergen und Offenbaren sind auf suggestive Weise unauflöslich miteinander verschränkt. Somit wird das Video zu einem in jeder Hinsicht hervorragend gelungenen, zugleich fragilen und unendlichen Konstrukt, das die Grenzen zwischen Intimität und Medienreflexion unmerklich ineinander verfließen lässt und intensives Spiegelbild einer offenen Verstörung und Identitätskrise ist.

Begründung der Jury zur Verleihung des Videokunstpreises 2006 In: Uwe Rüth (Hg.): Deutsche Videokunst 2004-2006, Ausstellungskatalog Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl 2006

Biografie: 1973

Geboren 1973 in Ratibor (Polen) 1995

Studium an der Kunstakademie Düsseldorf 1999

Stipendium Soroptimist International 2000

Meisterschülerin von Prof. Tony Cragg 2001

Diplom an der Kunstakademie Düsseldorf 2006

12. Marler Video-Kunst Preis für Deutschland 2004-2006

Seit 1991 Mitglied der Theatergruppe „Brot & Spiele“.

Lebt in Wuppertal

www.magdalena-von-rudy.de

Ausstellungen: 1997

”auspolen” - Polnisches Institut Düsseldorf 1998

”Junge Künstler” - Städtische Galerie Kaarst 1999

”SOFI” - Dia - Ton - Installation in der Sternwarte Remscheid 2000

6. Biennale der Kleinplastik Hilden

”Licht” – Schloß Wahn Köln/Porz 2001

14.Stuttgarter Filmwinter – Wand 5 e.V. Stuttgart

Leßmann & Lenser Galerie Rodgau/Frankfurt (EA)

„Blicke aus dem Ruhrgebiet“ – Filmfestival Bochum

Artvent - Leßmann & Lenser Galerie Rodgau/Frankfurt 2002

2002 Feminale – Filmfestival Köln „Gute Seiten Schlechte Seiten“ – Video- und Diainstallation –

Ullendahler Appel WuppertalCzas Galerie Krakau (Polen) (EA) 2003

2003 „Fenster nach nebenan“ – Videoinstallation – Platz der Republik/ Wuppertal 2004

2004 „Love Shack“ – Kunstraum Deltawerk Solingen (EA)

„Shining“ – One-Hour-Ausstellungsraum Berlin Mitte (EA) 2006

2005 „Secret Garden“ – Städtische Galerie Remscheid (EA)

„Pronuncio: Amor“ – Kunstverein ARTPA Leipzig (EA)

„Niemand wusste wie sie ausschaute und wann der Schneeaffe seine Haare verlor“ – IG Metall Wuppertal (EA)

„Morgenstern / Abendstern“ - Temporäre Theatrale Zone Köln 2006

60. Bergische Kunstausstellung – Museum Baden Solingen

60. Bergische Kunstausstellung – Städtische Galerie Remscheid

12. Marler Video-Kunst Preis – Skulpturenmuseum Glaskasten Marl

12. Marler Video-Kunst Preis – Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg

12. Marler Video-Kunst Preis – Kunsthalle Göppingen „Terms of Privacy“ – Galerie Zuzanna Mannke Essen (EA)

„Sedimental Symmetry“ – Videoinstallation – Barocke Stadtkirche Remscheid- Lennep (EA)

„Persona Syndrom“ – Kunstverein Bochum (EA)

Finissage: Sonntag 21.01.2007, 16 Uhr Mit Videoscreening und Künstlergespräch.

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Magdalena von Rudy
PERSONA SYNDROM