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Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft freut sich, im Rahmen des Marianne-Defet-Malerei-Stipendiums eine Einzelausstellung von Malte Zenses (*1987 Solingen; lebt in Berlin) präsentieren zu können.

In seinen Arbeiten verbindet Malte Zenses Techniken der Abstraktion mit Fragestellungen aus den Bereichen der Grafik, Semiotik und Subkultur. In den Entstehungsprozess fließen häufig persönliche Erlebnisse mit ein, die er zunächst in ein Archiv von Zeichnungen überführt, um sie später als abstrakte Codes in seine Werke zu übertragen. So kann die künstlerische Praxis von Malte Zenses auch als ein Aneignen, Übersetzen und Recyceln von erlebter Realität beschrieben werden. Aufgebaut aus sich überlagernden Schichten legen die Bilder von Malte Zenses eine Vielzahl von Bearbeitungsprozessen frei: Präzise gesetzte Markierungen und Flächen treffen auf Buchstaben und Chiffren, die von notizartigen Zeichnungen begleitet werden. Mit ihrer zurückhaltenden Farbigkeit – meist verwendet der Künstler nur Schwarz, Weiß und ausgewählte Pastelltöne – und den monochromen Flächen, die den Blick auf die teils durchscheinende unbehandelte Leinwand freigeben, zeugen die Arbeiten von der Auseinandersetzung mit dem Moment der Leere und des Fragmentarischen. Zwischen konzeptueller und gestischer Herangehensweise ist die Beschäftigung mit dem Raum ein weiterer zentraler Ausgangspunkt von Malte Zenses’ künstlerischer Praxis. Dies zeigt sich auch in den reduzierten Skulpturen, die als fiktive Kommunikationspartner in einen Dialog mit den Bildern treten und die im Raum ausgelegten Verbindungslinien weiter verdichten. Als Titel für die Ausstellung im Kunstverein hat Malte Zenses in tyrannis gewählt. Dieser verweist auf einen gleichnamigen Song aus den 1970er-Jahren sowie dessen Techno-Remake, welche die modernen Ausformungen der antiken Gewaltherrschaft thematisieren und gleichzeitig an reale Beobachtungen des aktuellen Zeitgeschehens anknüpfen.

Malte Zenses (*1987 Solingen; lebt in Berlin) hat an der Hochschule für Gestaltung Offenbach bei Prof. Wolfgang Luy und Prof. Susanne M. Winterling sowie zuletzt an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Andreas Schulze studiert. Seit September 2017 arbeitet er im Rahmen des Marianne-Defet-Malerei-Stipendiums in Nürnberg.