Städel Museum, Frankfurt

Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie | Dürerstr. 2
60596 Frankfurt

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Vasari, Bronzino, Pontormo, Andrea del Sarto, Rosso: Die herausragenden Künstler des Florentiner Manierismus haben 2016 ihren ersten großen Auftritt in Deutschland. Der schillernde Begriff der „maniera“ steht dabei für eine Epoche, in der die persönliche Handschrift des Künstlers und der Wettstreit um Originalität ganz neue Bedeutung gewannen.

Das Städel Museum präsentiert mit „Maniera“ ein faszinierendes Kapitel der italienischen Kunstgeschichte, das unmittelbar auf Botticellis Schaffensphase folgt und außerhalb von Florenz sonst nirgends in dieser Fülle und Dichte zu sehen ist. Die Ausstellung widmet sich Florenz als dem ersten Zentrum des europäischen Manierismus und spannt einen historischen Bogen von der Rückkehr der Medici nach Florenz 1512 und den ersten künstlerischen Gehversuchen der neuen Generation um Pontormo und Rosso, bis hin zu den 1568 veröffentlichten, bis heute einflussreichen Viten des Vasari.

Über 120 kostbare Leihgaben, darunter Gemälde, aber auch Zeichnungen und Skulpturen, bieten eine noch nie dagewesene Übersicht einer stilprägenden Epoche, die der Kunstgeschichtsschreiber Giorgio Vasari mit dem schillernden Begriff „maniera“ charakterisiert hat. Die Kunst des Manierismus hat viele Facetten: elegant, kultiviert, artifiziell, aber auch kapriziös und extravagant, bisweilen bizarr. „The stylish style“ – so hat der Kunsthistoriker John Shearman den Epochenstil 1967 auf eine griffige Formel gebracht. Mit raffinierter Eleganz und kreativem Eigensinn erweisen sich die Maler der „maniera“ als eines der faszinierendsten Phänomene der Kunst Italiens.

Ausgangspunkt der groß angelegten Sonderausstellung ist ein Hauptwerk der Städel-Sammlung, Bronzinos berühmtes Bildnis einer Dame in Rot (Francesca Salviati?) (um 1533), das zu den kostbarsten Stücken im Besitz des Hauses zählt. Besondere Unterstützung erfährt das Projekt durch die Florentiner Museen, insbesondere die Uffizien, die Galleria dell’Accademia und die Galleria Palatina. Weitere zentrale Leihgaben kommen u. a. aus dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles, der National Gallery of Art in Washington, dem Louvre in Paris, dem Prado und dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid, der Staatsgalerie Stuttgart, dem Szépművészeti Múzeum in Budapest sowie aus der Brera in Mailand.

Die kunstgeschichtliche Entwicklung der Jahrzehnte von 1512 bis 1568 wird in engen Bezug zur Stadtgeschichte von Florenz und zur Herrschaft der Medici gesetzt – Themen, die in der Ausstellung wie auch im begleitenden Katalog dargestellt werden.