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Im Zentrum der Videos und Fotoarbeiten von Marge Monko (geb. 1976 in Tallinn) steht die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrem postsozialistischen Umfeld. Die Gewinnerin des Henkel Art.Award. 2012 spürt den veränderten geschlechtlichen Rollenbildern nach, die der Neoliberalismus nach dem Ende der Sowjetzeit in Estland mit sich brachte. In How to Wear Red porträtiert Monko eine Gesellschaft im Umbruch und verweist auf die Zusammenhänge von kommunistischer Vergangenheit und heutigen Identitätsbildern.

Kritisches Geschichtsbewusstsein im Umgang mit dem Erbe des Kommunismus beweist die Künstlerin auch in ihrer Fotoarbeit über das Sowjetdenkmal am Wiener Schwarzenbergplatz. Das im Gedenken an die gefallenen Rotarmisten und als Zeichen des Sieges der Alliierten 1945 errichtete Kriegerdenkmal markierte von Beginn an nicht nur das Ende der Nazidiktatur, sondern ebenso den zwiespältigen Umgang Österreichs mit seiner belasteten Vergangenheit. Monkos Fotografien verdeutlichen, wie die Verschleierung des Monuments durch die farbig beleuchteten Wasserfontänen des benachbarten Hochstrahlbrunnens auch als Sinnbild der Verdrängung unliebsamer Geschichte betrachtet werden kann. Nicht nur in ihrem doppelbödigen Spiel mit der Farbe Rot, wie es der Ausstellungstitel How to Wear Red oder der Werktitel Punane koit (Rote Dämmerung/Red Dawn) verraten, bekennt die Künstlerin Farbe, sondern auch in ihrer Darstellung von Klassengegensätzen und Geschlechterhierarchien.