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Margherita Spiluttini zählt zu den international herausragenden Vertretern der Architekturfotografie. Sie wurde 1947 in Schwarzach, Salzburg, geboren. Seit 1981 ist sie als freischaffende Fotografin tätig. 1996 erhielt sie den Österreichischen Preis für künstlerische Fotografie, 1997 den Preis der Stadt Wien. Buchpublikationen zu führenden Architekten, sowie zahlreiche Beiträge in in- und ausländischen Zeitschriften und Sammelwerken. Sie lebt und arbeitet in Wien.

Von früh an beschäftigte sich die Künstlerin mit dem Verhältnis von Architektur, Raum und Natur. In ihren eindrucksvollen Landschaftsphotographien aus dem Alpenraum zeigt sie die Natur in Wechselwirkung mit Gebautem, menschlichen Artefakten, unterschiedlichsten Eingriffen in die Natur. Die Arbeiten stellen grundsätzliche Fragen zur Konstruktion und zur Wahrnehmung von Landschaft. Sie thematisieren die Verwandlung und Aneignung von Natur durch baulichtechnische Prozesse wie zugleich deren fotografische, künstlerische Übersetzung.

Der weite Blick in die Landschaft vermittelt eine spezifische räumliche Situation. Die Fotografien von Margherita Spiluttini unterliegen dabei einer strengen formalen Ordnung. Ein "Ornament, das die Wirklichkeit zeichnet" nennt sie das fotografische Bild. Es ist nicht Protokoll und nicht Abbild, sondern ein neues Bild, das einen anderen Ausblick gewährt als die Natur dem freien Auge. Mit den von der Fotografin gewählten Bezeichnungen "Nach der Natur" und "Konstruktionen der Landschaft" wird die Art der Verknüpfung von Natur und Technik begrifflich verdichtet. Der technische Eingriff tritt in manchen Bildern gänzlich in den Hintergrund, als absorbierte die Natur die Technik, in anderen Arbeiten zeigt sich Gebautes als "hartes Gegenbild der Technik zur Natur" (Spiluttini), als Ergebnis von Eingriffen, die die Natur dem menschlichen Gebrauch dienstbar machen.

Fremd ist der Künstlerin der Gestus der Anklage. Auch in der Wiedergabe stärkerer Eingriffe bedingen sich "Bau und Abbau, Konstruktion und Destruktion. Unsere Lebensform ist seit jeher an ein bestimmtes Maß an Naturtransformation gebunden, mit dem sich Margherita Spiluttini ästhetisch auseinandersetzt. Der Vorstellung einer schönen Landschaft, die sich vom Bild der heilen Natur nährt, setzt die Fotografin landschaftliche Konstruktionen entgegen, die durch den menschlichen Eingriff ästhetische Qualitäten erlangen, ohne daß damit unser Umgang mit der Natur idealisiert würde." (Elisabeth Limbeck-Lilienau)

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Margherita Spiluttini
Nach der Natur