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ERÖFFNUNG 18. JUNI 2015, 19 – 21 UHR
19:30 UHR EINFÜHRUNG DR. KERSTIN STREMMEL, KUNSTHISTORIKERIN UND KUNSTKRITIKERIN

„Man muss immer sagen, was man sieht, vor allem muss man immer – und das ist weitaus schwieriger – sehen, was man sieht.“
Le Corbusier

Die Leipziger Fotografin Margret Hoppe hat Le Corbusiers Monumente der Moderne in Deutschland, Frankreich und Indien aufgesucht. Ihre Arbeiten fangen den vielfach sozial durchkreuzten, architektonischen Imperativ des Großmeisters in eindrucksvollen, geradezu malerisch abstrakten Bildern ein. In ihrer neuesten Serie „Cotton and Capital – Le Corbusier in India“ widmet sich Margret Hoppe Le Corbusiers seit 1951 neu entstandener Planstadt Chandigarh im Norden Indiens, die als Wahrzeichen für den Aufbruch des Landes in die Unabhängigkeit galt.

Die ausschnitthaft aufgenommene Architektur gibt sich als „Le Corbusier“ zu erkennen und ist doch anders als wir sie kennen – ihre Farben, die überkragenden Dächer gegen die Sonneneinstrahlung, die Gitterstrukturen, die Spuren des Gebrauchs, die sich abzeichnen. Le Corbusier hat indische Elemente einfließen lassen, obwohl man ihm vorwirft, die indische Realität ignoriert zu haben. Aber was ist schon Realität? In den Arbeiten von Margret Hoppe wird alles irreal. Wie nah und fern sind wir der Moderne unserer eigenen Gegenwart? Die Befremdung gegenüber der Geschichte zeigt Margret Hoppe auch schon in ihren frühen Serien zu verwaisten und demontierten Monumenten des Sozialismus.

Margret Hoppe (*1981) lebt und arbeitet in Leipzig, im Januar und Februar 2015 war sie Stipendiatin des DAAD in Indien. In den vergangen Jahren wurde Margret Hoppe bereits mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter der Förderpreis der Wüstenrotstiftung und der Kunstpreis der Sachsen Bank 2014. Ihr Studium der Fotografie absolvierte sie unter anderen an der École Nationale Superiéure des Beaux Arts in Paris bei Christian Boltanski und als Meisterschülerin bei Timm Rautert und Christopher Muller an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ihre Arbeiten zeigte zuletzt das Museum der bildenden Künste in Leipzig 2014 in einer umfassende Einzelausstellung und im Juli 2015 werden Arbeiten von Ihr in der Pinakothek der Moderne in München zu sehen sein.

In Kooperation mit dem Weissenhofmuseum im Le Corbusier Haus spricht Arthur Rüegg, Professor für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich, über den Fotografen René Burri als Chronist Le Corbusiers. (17. JULI 2015 WEISSENHOFMUSEUM IM LE CORBUSIER HAUS; 19:30 UHR VORTRAG VON ARTHUR RÜEGG: BILD-«ARCHITEKTUR»)