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Der poetisch anmutende Titel der Ausstellung mit Arbeiten der in Weißrussland geborenen Künstlerin Marina Naprushkina ist dem Tagebuch eines Drushba-Pipeline-Bauers entnommen. Viele Arbeiter aus der damaligen DDR verdingten sich in der Sowjetunion zum Pipelinebau; ein hartes Geschäft - im Winter und auch Sommer.

Marina Naprushkina, in Minsk/ Weißrussland aufgewachsen, studierte in Karlsruhe und Frankfurt Kunst. Im Fokus ihrer künstlerischen Arbeit steht die Auseinandersetzung mit ihrer kulturellen und gesellschaftlichen Herkunft. Ihre Arbeit ist konzeptionell und politisch - mit kritischen Bezügen, aber ebenso ironischen Verzerrungen zum Postsozialismus des weißrussischen Staatspräsidenten Alexander Lukaschenkos. Sie ist Malerin, Installations- und Videokünstlerin. Ihre Methode: Sie verwendet die vorgegebene Bildsprache der weißrussischen Propaganda, um sie durch die eigene Form- und Bildsprache ins kritische Blickfeld zu rücken.

In der Brühler Ausstellung setzt sie sich mit ihrer Installation, bestehend aus Landschaftsfotografien und den Umrissen einer Pipeline, mit dem weißrussischen/ russischen Erdgaskonflikt und dessen wirtschaftlichen Konsequenzen auseinander - auch für die EU und vor allem für Deutschland. Entstanden ist so eine zwar hochpolitische, aber trotzdem ganz leise Ausstellung, die dem Betrachter einen zweiten Blick abverlangt.

Marina Naprushkina wurde 1981 in Minsk/Belarus geboren. Sie studierte in Karlsruhe (Prof. Dorner) und Frankfurt/Main freie Kunst (Prof. Näher, Klasse Prof. Martha Rosler). Sie lebt und arbeitet in Frankfurt. Vertreten wird sie von der Galerie U7, Frankfurt.

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Wenn ich an das kalte Russland denke, gehen mir als erstes die schönen heißen Sommer durch den Kopf
Installation mit Fotografie von Marina Naprushkina