press release only in german

Der 1977 in Klosterneuburg geborene Künstler Markus Redl stellt in allen Facetten seiner Kunst eine Ausnahmeerscheinung in der jungen Kunstszene dar. Als einer von nur noch wenigen hat er sich mit geradezu sturer Leidenschaft den von seiner Generation geschmähten „hehren“ klassischen Materialien wie Stein und Bronze verschrieben, um gleichzeitig sowohl von seiner Thematik aber auch seiner Gestaltung her alle klassischen Betrachtungsideale zu attackieren. Wie in der Antike oder in den asiatischen Hochkulturen Gang und Gäbe bricht er die irdische Schwere seiner physischen Kraftakten entspringenden Skulpturen durch polychrome Fassungen. Thematisch wildert Markus Redl durch die sympathischen Niederungen des Alltags und konserviert ganz unorthodox zwischenmenschliche Aufreger und Bassenaweisheiten in edlem Marmor.

Doch „das Banale am Banalen ist trügerisch, da es das Besondere mit sich bringt. Am Banalen wird das Besondere gemessen und umgekehrt – nur so kommt es zu diesen Bewertungskategorien, im Vergleich dieser sich bedingenden Gegensätze“ – so beschreibt Redl selbst Motive seiner Arbeiten. Skulptur heißt bei Markus Redl aber auch Volumina: im Fall seiner neuesten (2006) und bisher aufwendigsten Arbeit „Im Moment der Solidarisierung mit der Metaphysik im Augenblick ihres Falls“ sich geradezu manisch an ursprünglich acht Tonnen feinstem Marmor aus Carrara abzuarbeiten, um uns eine aus jedem Wohnzimmer bekannte banale Szene zu präsentieren: eine Couch auf der zwei Menschen sitzen, versehen mit der Aufschrift „Im Augenblick ihres Falls ....“. Das Banale, ironisch angereichert, steht auch in der aus Sölker Marmor gefertigten Arbeit „Vorerst zwei Autos“ im Vordergrund: zwei Autos - bekannte Alltagsgegenstände – werden zum Inhalt einer aus feinem Marmor gefertigten Skulptur, welche mit dem Verweis „Schauen Sie doch einmal wie wichtig Autos in der Bildenden Kunst sind!“ ironisch aufgeladen aus der Banalität befreit werden.

Die Serie „Ich kann euch nicht helfen“, „Ich habe nichts zu sagen“, und „Was hat das mit Kunst zu tun?“, bestehend aus drei Köpfen aus weißem Carrara Marmor spiegelt Redls profunde, zum Teil ironische Auseinandersetzung mit dem Kunstbegriff wider. Die drei Köpfe, auf deren Haupt der jeweilige Titel gemeißelt ist, initiieren in Dialog zueinander gesetzt einen dialektischen Diskurs über die Legitimation von Kunst und in weiterer Folge ihrer selbst. Dieser Diskurs wird in der Dreier-Serie „Die Postmoderne ist eine KZ-Philosophie“, „Die Verzweiflung geht weiter“ und „Save the planet, kill yourself“, drei Kuben aus Bianco Carrara Marmor versehen mit der jeweiligen Aussage, von Redl einerseits fortgesetzt, andererseits ad absurdum geführt.

Nach der Ausstellung „Ich ruf die Polizei“ im MAM RoomnumberOne Anfang des Jahres 2006 sind Sie nun herzlich eingeladen spannende Entwicklungen im „Fall Redl“ bei Mario Mauroner Contemporary Art Salzburg weiter aufmerksam zu verfolgen!

Pressetext

only in german

Markus Redl
“Der Fall Redl”