press release only in german

Formen Sprache – Über die Lesbarkeit der Dinge

Ab dem 23. Januar 2008 präsentiert die Guardini Galerie eine Einzelausstellung des Künstlers Markus Schaller (*1967) und lädt ein, sich mit einer der ursprünglichsten Kunstformen – der des Schmiedens – auseinander zu setzen.

Als Meisterschüler von Rebecca Horn absolvierte der originäre Literat 1994 sein Studium der Bildenden Kunst an der UdK Berlin. Schon während des Studiums zeichnete sich Markus Schaller durch den Rückgriff auf traditionelle Techniken der Bildhauerei aus. Hatte er 1991 mit ´Mulack 23´ die erste Produzentengalerie in Berlin-Mitte ins Leben gerufen und dort ausgestellt, so zeigt Schaller seit Mitte der 1990´er Jahre seine Arbeiten in externen Galerien. Seitdem verbuchte er zahlreiche internationale Ausstellungs-beteiligungen wie auf der Biennale di Venezia (1997, ´Europarte´) oder der Vancouver Sculpture Biennale (2006). Sein Oeuvre wurde in den vergangenen Jahren insbesondere in Kanada und den USA ausgestellt. Markus Schaller lebt und arbeitet in Berlin.

Seine speziell für die Ausstellung entstandenen neuesten Arbeiten zeugen erneut von der Symbiose aus industrieller Technik und der Verbundenheit zu Wort und Schrift. Mittels tonnenschwerer Maschinen gelangt er zur Schriftprägung intimer Gedanken und schafft so, dass sich Poesie und Skulptur auf ideale Weise verbinden. Innerhalb der heutigen bunten und schrillen Kunstwelt setzt der Künstler mit dieser Arbeit einen Meilenstein.

Markus Schallers Ausstellung Formen Sprache, die bis 20. März 2008 in der Guardini Galerie zu sehen ist, umfasst insgesamt 18 Arbeiten. Neben den frühen Werken wie ´40 Hämmer´und ´One warm up´ werden einige Weltpremieren gezeigt und die Besucher eingeladen, sich durch ihre Rezeption des Werkes in den Dialog mit Schallers Arbeiten zu begeben. Ziel und Wunsch des Künstlers ist es, „Räume zu schaffen, in denen Kommunikation entsteht. Kommunikation mit dem Kunstwerk. Und Kommunikation zwischen den Besuchern“. Ob in Form einer minimalistischen Rauminstallation, mit Hilfe von menschlich-anmutenden Figuren oder einer 36 qm großen Konstellation aus lyrikerfüllten Stahlplatten - Markus Schallers Skulpturen dienen stets als Träger seiner Texte und Gedanken. „Für Markus Schaller ist die seinen Skulpturen inkorporierte oder eintätowierte Schrift, die Hinzufügung einer auf Zeichen und Hieroglyphen verkürzten Sprache, über die Faszination hinaus zur Obsession geworden. Materie verlangt nach Geist, Eisen nach dem Wort.“

In Korrespondenz zu den Metallskulpturen zeigt Markus Schaller auch seine abstrakten schwarzen Kohlebilder; diese sind „ künstlerisch vom dreidimensionalen Werke ganz unabhängig, wenngleich sie durch die Wahl des Materials mit diesem verbunden sind“. Als Material verwendet der Künstler hier sowohl Eisenstaub – der durch das Schmieden entsteht – als auch Graphit, Kohlenstoff und reinen Schwefel zur Akzentuierung. Seine Bilder beginnen erst in den Assoziationen des Betrachters zu sprechen, während Markus Schallers Skulpturen uns direkt in einen Dialog führen; so gelingt es dem Künstler, uns auf verschiedene Art und Weise die Lesbarkeit der Dinge der Welt näher zu bringen.

Zur Ausstellung erscheint ein 112-seitiger Katalog von Navado Press, mit Texten von Prof. Dr. Wieland Schmied und Andrea Pagnes. ( artpress – Ute Weingarten)

only in german

Markus Schaller
FORMEN SPRACHE