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Markus Selg eröffnet mit seiner Ausstellung "Das Testament" unser diesjähriges Programm und schließt damit gleichzeitig eine Ausstellungstrilogie ab, die mit "Amnesia" bei Maschenmode, Berlin, und "Die Chronik" bei Hammelehle & Ahrens, Köln, begonnen hat.

Das Testament repräsentiert den Ort eines Finales, einer im Ausstellungszyklus dargestellten "ewigen Menschheitserzählung". Betritt man die Ausstellung begegnet man in dem Computerdruck "Der Vorhof" den Gestalten, die zu der "Menschheitsgeschichte" gehören, die Selg hier erzählt: Königinnen, Usurpatoren, Echsen, Skeletten, oder ihren Phantomen. Gleich am Eingang stehen die Protagonisten der vorausgegangenen Austellungen der Trilogie - Amnesia und Der Chronist. Selg bezeichnet sie als "Wächter, Zerstörer, Gegner, Angezogene oder Handelnde im Dienste "des Testaments", welches sich im Inneren der Ausstellung befindet. Sie führen eine Art Tanz, einen Spuk der Geschichte und ihrer Zukunft auf."

Um ins Innere zu gelangen, muss der Ausstellungsbesucher ein Portal durchschreiten. Wie durch eine Herzklappe betritt er damit eine Welt der Kämpfe zwischen den Elementen und sagenhaften Figuren, in Form eines begehbaren, in sich geschlossenen Panoramarundbildes. Er findet sich innerhalb eines Monumentalfrieses wieder, welcher eine Art zeitlosen Mythos darzustellen scheint und der Ausstellung den Titel gibt. Das Epos des Rundbildes ist eine fließende Kette von Ereignissen und Bewegungen in alle Richtungen ohne Anfang und Ende. Man trifft darin unter anderen auf zwei rivalisierende elementare Wesen: eine mit Feuer umgebene erdige Figur und die ihr gegenüberstehende blaue Wassergestalt, die von einem Bergmenschen in die Wüste geführt wird.

Selgs Ausstellungsarchitektur überspielt in ihrer Kulissenhaftigkeit die Galerie als Ort der Veranstaltung. Die parcourartige Verknüpfung räumlich/zeitlicher Dimensionen und Realitäten stellt eine konsequente, dreidimensionale Fortführung von Selgs Methode der digitalen Malerei dar. Die Dichte seiner Installation und der Erzählung entsteht durch die Verknüpfung unterschiedlichster Medien. Architektonische Versatzstücke, Fantasy-Welten und klassische Bildhauerei fließen dabei genauso ein, wie Konsolenästhetik oder digitale Malerei.

Zur Ausstellung wird bei Possible Press der Roman "Die Schleusenstadt" von Jochen Bühler veröffentlicht, der sich im weiteren Sinne mit der Trilogie beschäftigt und das Projekt vollständig abschließt. Veröffentlichungstermin ist voraussichtlich Herbst 2005.

Pressetext

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Markus Selg "Das Testament"