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Die Galerie Jan Wentrup zeigt vom 10. Februar – 18. März 2006 neue Arbeiten des Künstlers Marten Frerichs. 1967 in North Shields (GB) geboren, studierte Frerichs von 1993 – 1999 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden.

Marten Frerichs lebt und arbeitet in Berlin.

Die Bilder von Marten Frerichs zeigen Räume: innen und außen. Der Betrachter blickt in den chaotischen Winkel eines Zimmers, durch einen Maschendrahtzaun auf eine verschneite Landschaft, eine Mauer aus Ziegelsteinen, den Himmel. In den figurlosen Bildern verweisen lediglich vereinzelte Gegenstände wie Telefon, Basketball oder Fernseher auf den Menschen / Bewohner. In ihrer Unmittelbarkeit und Größe fordern die Räume geradezu eine Auseinandersetzung heraus. Das Fehlen von Personen in den Arbeiten verstärkt das Hineinversetzen des Betrachters in den Raum, der sich durch seine flächige Malweise jedoch verschließt. Ein Wechselspiel aus Teilnahme und Betrachtung beginnt und führt zu einem ambivalenten Rezeptionsprozess. Das Entstehen von Narrativität ist dabei nur Nebeneffekt, nicht vorrangiges Ziel. Vielmehr geht es um den Aneignungsprozess des Betrachters, seine unmittelbare Erfahrung, Identifizierung und Distanzierung im Verhältnis zum dargestellten Bildraum. Oft gänzlich in schwarz-weiß gehalten oder aber in vereinfachter, geradezu plakativer Farbpalette erinnert die Malweise, auch durch ihren Hang zum Stilisieren, latent an das Medium Comic. Doch diese Assoziation wird sofort wieder durch das übergroße Format, verschmierte Bildstellen und durchschimmernde Strukturen unterbrochen. Ganz bewusst benutz Marten Frerichs keine Ölfarbe, das klassische Medium der Malerei, sondern Acrylfarbe, Tusche, Lack- oder Filzstift. Seine Bildsujets schöpft Frerichs aus dem unendlichen Quell der Popkultur und ihrer Haltung zwischen Subkultur und Kommerz. Die Vorlage dient dabei stets nur als Startpunkt der Malerei und wird im Prozess der Bildentstehung vielfach modifiziert, kombiniert und als Stereotyp von Wirklichkeit eingesetzt. Das Wiederholen und Kombinieren eines daneben eigenständigen Motivrepertoires an Zäunen, Mauern, Zimmern und Bäumen kann sowohl inhaltlich, als auch formalästhetisch angeregt sein. Immer geht es dabei weniger um das Abbilden als das Formulieren der Möglichkeiten von Realität.

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Marten Frerichs
Ja