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Die Ausstellung „Martha Rosler - if not now, when?“ ehrt die diesjährige Preisträgerin des SPECTRUM - Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen 2005. Die Preisträger der vergangenen Jahre waren Robert Adams (1995), Thomas Struth (1997), John Baldessari (1999) und Sophie Calle (2002) .

Die in New York lebende Künstlerin Martha Rosler gilt heute als eine der wichtigsten WegbereiterInnen einer politisch-interventionistischen Kunstpraxis. Sie lehrt derzeit an der Rutgers University in New Brunswick, New Jersey und war auf zahlreichen, internationalen Ausstellungen vertreten, wie der documenta 7, 1982 und der Biennale di Venezia 2003.

Die Arbeitsgruppe Fotografie der NGBK zeigt im Haus am Kleistpark eine Auswahl aus Roslers Arbeiten von 1965 bis heute. Der Fokus der Ausstellung liegt auf ihren fotografischen Werkgruppen, daneben sind Text- und Videoarbeiten zu sehen.

Roslers frühe Fotomontagen aus der Serie „Beauty Knows No Pain, or Body Beautiful“ (1965-74) werden im Zusammenhang mit der Installation „A Gourmet Experience“ präsentiert, die verschiedene Videos zu den Themen Körperpolitiken, Werbung, Nahrung und Ritualisierung des Alltags umfasst.

Die Serie „Bringing the War Home: House Beautiful“ (1967-72) mit Szenen aus dem Vietnamkrieg, die in Interieurs aus amerikanischen Lifestyle-Magazinen montiert wurden, stehen in Dialog mit neuen Fotomontagen, die vor dem Hintergrund des Irakkrieges entstanden sind.

In ihrer wohl bekanntesten Foto-Text-Arbeit „The Bowery in Two Inadequate Descriptive Systems“ (1974-75) stellt Rosler schwarz-weiss Aufnahmen von heruntergekommenen Geschäftsfassaden Texttafeln mit umgangssprachlichen Bezeichnungen für Trunkenheit gegenüber. Sie verweigert damit eine direkte Darstellung von Obdachlosen und diskutiert die unzulänglichen Möglichkeiten sowohl der Dokumentarfotografie als auch der Sprache im Hinblick auf die Verhandlung konkreter sozialer Erfahrungen.

Seit den 1980er Jahren arbeitet Martha Rosler verstärkt mit der Kleinbildkamera. Die auf Flughäfen, in Fußgängerzonen, Shopping Malls, U-Bahnhöfen, auf Highways und in Vorgärten und Parks aufgenommenen Motive werden teils als Fotoserien und teils als Foto-Video-Montagen präsentiert.

Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, Arbeitsgruppe Fotografie (Marlen Ebert, Friederike Kitschen, Barbara Lauterbach, Katia Reich, Anke Ulrich, Christina Werner) in Zusammenarbeit mit dem Haus am Kleistpark / Kunstamt Schöneberg. Eine modifizierte Übernahme vom Sprengel Museum Hannover anlässlich der Verleihung des SPECTRUM – Internationaler Preis für Fotograftie der Stiftung Niedersachsen 2005.

Mit dieser Ausstellung setzt die NGBK ihre Kooperation mit dem Haus am Kleistpark zu Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen fort. Eine Ausstellung der NGBK im Rahmen des „Berlin Photography Festival 2005“.

In der Ausstellung erhältlich: Publikation Passionate Signals (Hrsg. Sprengel Museum Hannover, Hatje Cantz Verlag) mit Texten von Beatrice von Bismarck und Inka Schube, sowie einem Gespräch zwischen Martha Rosler, Molly Nesbit und Hans Ulrich Obrist, mit zahlreichen farbigen Abbildungen.

Pressetext

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Martha Rosler - if not now, when?
Ausstellung der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Zusammenarbeit mit dem Haus am Kleistpark - eine modifizierte Übernahme vom Sprengel Museum Hannover