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„Gibt es noch etwas anderes außer der Repräsentation als letztem Ziel und Ergebnis, und kann man sagen, dass die Malerei ihre jeweils eigene und einzigartige innere Qualität eines Dings an sich besitzt (also einen verkörperten Gedanken aus Erweiterung der Repräsentation)? Gibt es bedeutsame Inhalte, mit denen wir etwas anfangen können, weil sie unserem Wunsch nach einer verbindenden menschlichen Erfahrung entgegenkommen? Es sind solche Fragen, die den Maler Martin Borowski vor immer neue Rätsel stellen. Sein Werk ist bestimmt vom Widerspruch, dass es zugleich Dinge repräsentiert und Malerei als Bilder bzw. visuelle Vorstellung verwirklicht.“[1]

Auch die im büro für kunst u.a. gezeigten Arbeiten aus der Reihe Museum zeichnen sich vor allem durch einen starken „Bild im Bild“-Charakter aus: vor einer Wand wird ein Geschehen inszeniert, das die gesamte Bildkonstruktion prägt. Die gemalte Wand ist somit nicht nur Bestandteil des Bildes, sondern auch Hintergrund und Motiv in einem. Indem Borowski eine weitere Wand – nämlich die, auf der das abgebildete Bild tatsächlich hängt – einfügt, und die Bildrealität des Abbilds mit dem des entstehenden Bildes farblich, oberflächentypisch und in Originalgröße abstimmt, versucht er, der herkömmlichen Wahrnehmung und Betrachtungsweise von Bildern zu entsprechen. In der Umsetzung als Piezo-Pigmentdruck auf Papier inklusive Rahmung werden dann beide Hintergründe gleichermaßen zu Bildhintergründen, die als solche weder real sind noch dem illusionistischen Prinzip der Bildinszenierung Rechnung tragen: Bilder von Bildern im Museum entstehen und selbst der Betrachter beim Betrachten wird zum Bildgegenstand. Wichtig ist dem Künstler hierbei, Museen nicht nur als Orte darzustellen, sondern auch die ihnen spezifischen Assoziationen und Atmosphären einzufangen. Die endgültige Präsentation der Drucke auf einer Wand rundet Martin Borowskis Wechselspiel von Verkörperung und Repräsentation vollkommen ab. [1] Mark Gisbourne "Wie man sich ein Bild macht. Verkörperung und Repräsentation in der Malerei von Martin Borowski", in: Katalog Martin Borowski, Galerie Volker Diehl, Berlin, Stellan Holm Gallery, New York (Hrsg.) 2005.

Es erscheint ein Katalog.