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Der in Darmstadt lebende Künstler Martin Brüger, geb. 1965, zeigt in seiner Ausstellung „Extensions“ („Ausdehnungen“) Wandobjekte, „handbearbeitete“ Fotografien und eine Installation im gotischen Chor. Die dem sog. Readymade verwandte Werkgruppe der Wandobjekte sind Montagen aus benutzten Design-Objekten und dem autonomen Formenrepertoire der Minimal Art. Vor allem Massenprodukte wie gebrauchte Schrankelemente werden dabei mit perfekt gebauten Ergänzungselementen kombiniert, die zusammen ein neues, irritierendes Ganzes bilden. Sie berühren Themen wie die Veränderung des Kunstwerkes in verschiedenen Kontexten, die Rahmen- und Repräsentationsproblematik und die Spannung zwischen Trivialdesign und absoluter Form. Auch die Installation im Chor lotet die Ausdehnungen zwischen Alltagsdesign, Werkautonomie und raumbezogener Inszenierung aus. In den „Foto-Arbeiten“ zeigt der Künstler überwiegend Motive mit Gebäudefassaden, deren Ästhetik dem Diktat des Ökonomischen folgend auf ihre reine Funktion reduziert sind, darin aber dennoch die Formensprache der Moderne bemühen. Brüger tastet sich dabei an das Verhältnis von assoziativen, abbildenden und konkreten Bildfunktionen heran, indem er behutsam aus den Fotografien einige Teile herausschneidet und fast weiß neu einfärbt. Gerade durch das gezielte Fehlen von Bildteilen wird den Abbildungen ein überhöhendes, malerisches Element hinzugefügt. Nicht selten wird das Bild dabei über weite Teile als konstruktivistische Flächenkomposition lesbar. Martin Brüger hat bei Dorothee von Windheim und Urs Lüthi in Kassel studiert. In den letzten Jahren hatte er Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in namhaften deutschen Galerien, Kunstvereinen und Museen, zuletzt unter anderem im Museum Alte Post in Mülheim und in der Kunsthalle Mannheim.

Pressetext

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Martin Brüger - Extensions