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Martin Disler, Häutung und Tanz
16.03.2019 bis 16.06.2019

Die Ausstellung wird am Freitag, 15. März, um 17 Uhr eröffnet.

Im März zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal eine Auswahl aus einer Gruppe von 66 Bronzeskulpturen, die Martin Disler in den frühen 90er Jahren unter dem Titel "Häutung und Tanz" schuf.

In einem intensiven Schaffensprozess arbeitete der Schweizer Maler und Bildhauer Martin Disler (1949 – 1996) Anfang der 1990er Jahre an einer Gruppe von 66 lebensgroßen Bronzefiguren. Sie gelten als Höhepunkt seines bildhauerischen Schaffens und wurden 1991/92 unter dem Titel „Häutung und Tanz“ in der Whitechapel Art Gallery in London, der Kunsthalle Basel und im Kunstforum der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München ausgestellt.

Die Ausstellung im Skulpturenpark Waldfrieden führt erstmals nach fast 30 Jahren eine Auswahl von 25 der eindringlichsten Arbeiten der Werkgruppe zusammen. Dies ist nur Dank der Leihgaben von mehreren Museen und privaten Sammlern möglich geworden.

Die ausdrucksstarken, gleichermaßen faszinierenden wie verstörenden Figuren lassen erahnen, mit welcher rastlosen Schaffenskraft Disler arbeitete. Die Skulpturen sind aus einer inneren, unabweisbaren Notwendigkeit entstanden, geprägt vom Einsatz der körperlichen Energie und Direktheit der Geste.

Martin Disler, 1949 in Seewen/CH geboren, war als Maler, Bildhauer und Schriftsteller Autodidakt. Er lebte als ruheloser Reisender in New York, Zürich, Amsterdam, Lugano, Samedan, Mailand und zuletzt in Les Planchettes im Schweizer Jura. Im Alter von nur 47 Jahren ist Martin Disler am 27. August 1996 an den Folgen eines Hirnschlags gestorben.

Erste internationale Aufmerksamkeit erreichte Disler mit seiner Ausstellung Invasion durch eine falsche Sprache in der Kunsthalle Basel 1980. Die folgenden Jahre beschieden ihm eine rasant wachsende Anerkennung mit Einzelausstellungen unter anderem in den oben genannten Institutionen sowie im ARC Paris, dem Museu de Arte Moderna Sao Paulo und mit Teilnahmen an der Biennale Venedig 1980 und der documenta 7 Kassel 1982 .

Begleitend zu der Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache mit Texten von Roland Wäspe (Direktor Kunstmuseum St.Gallen), Demosthenes Davvetas (Philosoph, Autor) und einem historischen Text von Martin Disler.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Nachlass Martin Disler. Die Ausstellung wird durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.

Martin Disler wurde 1949 in Seewen/SO geboren. Nach dem Abbruch seiner Schulausbildung begann er als Autodidakt zu schreiben und zu malen. In den 1970er und 80er Jahren arbeitete Disler an wechselnden Orten in Europa und den USA, wo er mit raumgreifenden Malaktionen und Installationen wie “Die Umgebung der Liebe”, seit 2006 ein Schweizer Kulturgut von nationaler Bedeutung, sehr schnell internationale Bekanntheit erlangte. Disler gilt als einer der Wegbereiter des Neo-Expressionismus der "Neuen Wilden", der den bildanalytischen, aufklärerischen Positionen der Konzeptkunst einen impulsiven, subjektiven Gestus entgegenstellte und damit eine Renaissance der mehrfach als überholt erklärten Malerei ermöglichte. Mit nur 47 Jahren verstarb Martin Disler plötzlich und unerwartet 1996 in Genf.