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In der Kommunikation zwischen den Arbeiten der beiden Düsseldorfer Künstler, Martin Pfeifle und Seb Koberstädt, geht es meiner Ansicht nach um die Diskussion urbaner Erinnerungsstrukturen.

Diese Zitate werden in Ihrer Symbolik so personifiziert, daß die auf den ersten Blick rein formale Struktur zur persönlichen Erzählweise transformiert wird. Durch die Ausseinandersetzung mit dem jeweiligen Ausstellungsort ensteht eine Verflechtung bei der Raum und Arbeit zu einer Geschichte zusammenwachsen.

In der Ausstellung im Raum 500 in München, "wir sind da wo oben ist", hat Martin Pfeifle durch seinen Eingriff den Raum definiert und Seb Koberstädt sich mit seiner Arbeit sozusagen im Inneren dieses Rahmens quergelegt. Indem Martin Pfeifle die Fensterwand des Raumes durch eine Zaunähnliche Struktur in weiss verbaut, entsteht auf einmal eine Verstärkung des White Cube auf grafische Art und Weise. Durch diese fragmentarische Verdeckung der natürlichen Lichtquelle, die auch gleichzeitig das Errichten einer Barriere zwischen Aussen- und Innenwelt bedeutet, entsteht eine Neugier auf die unsichtbare Gedankenwelt die auf einmal zwischen den Latten und Durchbrüchen passiert und führt die Aufmerksamkeit im selben Moment wieder nach Innen. Im Inneren wird die Steigung der rampenartigen Skulptur von Seb Koberstädt vom Licht, durch Neonröhren als statische Elemente, bestimmt. Über dem raumfüllenden Rechteckigen Körper liegt eine Decke aus lackiertem, rosanem papier. Durch vorheriges Zerknüllen ensteht auf dem Papier eine dezente Zeichnung. Durch die Haptik und Beschaffenheit ensteht ein krasser Gegensatz zur Form. Eine emotionale Gebirgslandschaft auf einem konkret definierten Podium.

Die ganzheitliche Komponente, mit dem untertags durchbrochenen Lichteinfall und der gekippten Tafel im Rauminneren erweckt Ideen einer verworfenen sakralen Situation.

Anna Friedel, München

Pressetext

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Martin Pfeifle / Seb Koberstädt "wir sind da wo oben ist"