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ERÖFFNUNG: DI, 16. SEPTEMBER, 19 UHR

Die heutige Kunst ist das Thema von Martina Steckholzers konzeptueller Malerei. Was derzeit international ausgestellt wird, übersetzt sie in inhaltlicher und formaler Aneignung in reduzierte und brüchige malerische Gesten und Oberflächen. Durch Steckholzers Malerei blickt man indirekt auf das, was derzeit aus den Archiven und Studios geholt wird, um auf Messen und in Museen ausgestellt zu werden. Zum anderen setzt man sich Steckholzers subjektiver Lesart aus, welche die dokumentierten Motive in einer oft brachialen Auslotung der malerischen Geste adaptiert. Die gebrochenen Strukturen, die einem in ihren Arbeiten immer wieder begegnen, suggerieren nicht allein den flüchtigen Moment einer bewegten Aufnahme. Vielmehr wird in Steckholzers Malerei eine Wahrnehmung angesprochen, die sowohl aus fiktiven als auch dokumentierten Erinnerungsfragmenten zu bestehen scheint.

Da die Motive in Detailansicht oder Perspektive nahezu unmöglich zu erkennen sind, bleibt nur ein vages Gefühl dafür, dass man diese Farbigkeit, oder diese Silhouette als Zitat auf den Kunstkontext zu verorten weiß. Das Oszillieren zwischen Ahnung und Ahnungslosigkeit beschränkt sich nicht auf den einzelnen Bildraum, sondern weitet sich innerhalb der Serien aus. Im Multiplen eröffnet sich dem Betrachter ein scheinbar referenzloser, lückenhaft fragmentarischer Raum, in dem man erneut mit der Durchsetzungskraft dieser Malerei konfrontiert wird.

„Meine Bilder sind keine Fenster“, sagt Steckholzer über ihre Arbeiten. Folgt man dieser Anweisung ihre Bilder zu lesen, so hört man bald auf nach den Motiven zu suchen, die sich hinter der aneignenden Geste verstecken, die ihr Konzept kennzeichnet. Eher wird man diese Geste als einen informierenden Einfluss verstehen. Von dort machen sich Steckholzers Arbeiten, in einer radikal anmutenden Ausbeutung der malerischen Geste dazu auf, künstlerische Praxis heute neu zu denken. (Veronika Hauer, 2008)

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Martina Steckholzer