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Mathias Poledna beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Verbindungen zwischen Kunst und Unterhaltungskultur, der Moderne in Architektur, Mode und Design, der Sprache des Films und der Geschichte des Ausstellens, wobei insbesondere die spezifische Historizität dieser Phänomene ein zentraler Ausgangspunkt ist. In der jüngsten Vergangenheit hat sie vielfach die Form äußerst konzentrierter filmischer Installationen angenommen, in denen sich eine komplexe Spannung zwischen dem Dargestellten und daran geknüpften Bezügen und kulturellen Vorstellungen entfaltet. Das Interesse des Künstlers an verschiedenen Ausdrucksformen von Modernität manifestiert sich in den speziellen, oft sehr unterschiedlichen Gegenständen seiner Arbeiten, die von der Musik des Post-Punk bis zu einem Regenwald in Papua-Neuguinea reichen können, ebenso, wie in deren hochästhetischer und formal extrem reduzierter Formensprache. Wiewohl durchwegs neu und vielfach in Zusammenarbeit mit professionellen Kollaborateuren geschaffen, erwecken sie häufig den Eindruck des bereits Vorgefundenen, indem sie der Bildsprache des kollektiven Imaginären aus Gegenwart und Geschichte entnommen zu sein scheinen.

Charakteristisch für die Vorgangsweise von Poledna ist ein konziser Umgang mit kulturellen Bezügen und historischen Zusammenhängen in Verbindung mit Momenten der Wiederholung, Verschiebung, Verdichtung und Auslassung. In seinen filmischen Arbeiten bilden die suggestive Wirkung des projizierten Bildes, das Spannungsverhältnis zwischen Bild und Ton und die komplexe Verschränkung von populärer Musik und filmischer Sprache wiederkehrende Motive. Seine präzise gesetzten Interventionen im Ausstellungsraum rücken, anknüpfend an seine Auseinandersetzung mit der institutionskritischen Kunst der 1960er und 1970er-Jahre, immer wieder auch konstituierende und begleitende Elemente des Ausstellens – Architektur, Gestaltung, Publikation – von der Peripherie in das Zentrum seiner Praxis.

Eingeladen vom Vorstand der Secession Kuratorin: Bettina Spörr Mathias Poledna, geboren 1965 in Wien, lebt und arbeitet in Los Angeles.

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Mathias Poledna
Kuratorin: Bettina Spörr