press release only in german

Auf Henri Matisse (1869–1954) geht die erste künstlerische Revolution des 20. Jahrhunderts zurück. Um 1905 sagte er sich vom Impressionismus los und verband auf neuartige Weise Farbintensität mit Ausdruckskraft. Das war die Geburtsstunde des Fauvismus, wie die Kritiker diese Kunst nach den „fauves“, den „wilden Tieren“, benannten. Unter den ersten fauvistischen Bildern befanden sich überraschend viele Portraits. Sie wandten die Abstraktion als moderne Errungenschaft erstmals auf eine Kunstform an, für die man bis dahin Ähnlichkeit als entscheidend angesehen hatte. Matisse ging es genauso wie seinen Vorgängern um treffende Portraits, doch er schlug einen neuen Weg ein, um die Persönlichkeit des Modells, die er in der Begegnung erfahren hatte, zu einem gültigen Bild zu gestalten.

Der Ausstellungstitel Matisse. Menschen, Masken, Modelle zeugt von der Vielfalt der Transformation des traditionellen Portraits bei Matisse. Häufig nahmen die Menschen auf seinen Bildern überindividuelle Züge an, gleich einer Maske in einer inszenierten Rolle. Diese Verdeckung des oberflächlichen ersten Eindrucks war zumeist das Ergebnis zahlreicher Portraitsitzungen.

    Portraits blieben für Matisse ein Leben lang die wichtigste künstlerische Herausforderung. Picassos Lebensgefährtin Françoise Gilot berichtete, Matisse sei süchtig gewesen nach neuen Gesichtern und stets auf die Entschlüsselung eines interessanten Gesichts erpicht.

Die erste Ausstellung über die Portraits von Henri Matisse versammelt Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Druckgraphik aus allen Schaffensphasen des Malers und wird mit bedeutenden Leihgaben aus internationalen Museen unterstützt, darunter das Centre Georges Pompidou, Paris, das Museum of Modern Art, New York, und die Staatliche Ermitage, St. Petersburg. Eine Ausstellung des Bucerius Kunst Forums und der Staatsgalerie Stuttgart.

only in german

Henri Matisse
Menschen Masken Modelle