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Vom 2. November 2006 an zeigt Helga Maria Klosterfelde Edition in der Linienstraße 160 in Berlin Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers Matt Mullican.

Matt Mullican (geb. 1951, lebt in New York) gehört seit den späten 70er Jahren zu den wichtigsten Vertretern des US-amerikanischen Postkonzeptualismus. In so unterschiedlichen Medien wie Zeichnung, Installation, Performance, computerbasierten Leuchtkästen und Videoarbeiten u.a. entwirft er Modelle der Welt, die ihre Konstruiertheit in Symbolen und Piktogrammen bildhaft vor Augen führen. Die Welt als ein System von Zeichen wird als universelle und zugleich zutiefst subjektive Ordnung erfahrbar gemacht.

Im Jahr 1997 entstand in Zusammenarbeit mit Helga Maria Klosterfelde Edition die Arbeit Untitled: Vier mundgeblasene Glaskugeln in einem Glaskasten, die in Anzahl, Form und Gestaltung – jede der vier Kugeln trägt ein anderes, handgezeichnetes Piktogramm – Mullicans Beschäftigung mit kosmologischen Modellen belegen: Die Kugel als vollendete Gestalt, Symbol der Schöpfung schlechthin, die in ihrer gläsernen Materialität zugleich zerbrechlich ist.

Die weitere Arbeit Untitled, 1997, zeigt in fünf Fotogrammen die einzelnen Kugeln samt Glaskasten. Die Verwendung dieser im Surrealismus beliebten fotografischen Technik – ein in Mullicans Schaffen eher seltenes Medium – resultiert in einer betont subjektiven Wahrnehmung, in der durch die schattenrissähnliche Aufnahmetechnik die sichtbare Welt der Dinge verfremdet wird.

Zusätzlich wird in der Ausstellung erstmals die neue, im Entstehen begriffene Edition Matt Mullicans vorgestellt: So wie der Künstler in seinem gesamten Schaffen immer wieder neue Zusammenhänge zwischen einzelnen Werken herstellt und seine Werkgruppen sich zu einem oeuvreübergreifenden Bedeutungsgeflecht fügen, wird auch sie auf die bereits existierenden Editionen Bezug nehmen. Vier mal vier Gouachen im Format von 56 x 43 cm dienen als Vorlage für die wiederum in kleiner Auflage verlegte neue Edition. In den 16 Farbdrucken, die in einem Klapprahmen präsentiert werden, erläutert Matt Mullican schriftlich und zeichnerisch sein komplexes Zeichensystem, welches die Grundlage für das kosmologische Modell der Glaskugeln bildet.

Pressetext

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Matt Mullican
Ort: Helga Maria Klosterfelde Edition, Linienstraße