press release only in german

Wir freuen uns, mit "HYENA" die zweite Ausstellung von Matthew Brannon ankündigen zu können. Zur Eröffnung im Rahmen des Galerienwochenendes http://www.28.-30.april2006berlin.de am kommenden Freitag den 28. April von 18 bis 22 Uhr möchten wir Sie herzlich einladen.

Matthew Brannon (Jg. 1971) wuchs im Umfeld der Death Rock- und Punk-Szene von Los Angeles auf. Die in diesem subkulturellen Umfeld vielfältig genutzten Möglichkeiten von einfach und schnell produzierten Werbe- und Informationsmaterialien wie Plakaten, Postkarten, Flyer und Fanzines haben Brannons künstlerische Sozialisation maßgeblich beeinflusst.

Mittlerweile lebt er in New York und arbeitet hauptsächlich an der High- wie auch Low-End-Produktion von Drucken und Plakaten. Die Gestaltung der eleganten und in aufwändigen Druckverfahren produzierten Wandbehänge und Drucke steht dabei oftmals im Gegensatz zu ihren düsteren Inhalten.

Die vermeintlich leicht konsumierbaren Oberflächen verkehren sich durch die Verwendung von unheimlichen, teils surreal anmutenden Texten in ihr Gegenteil. So sind in der ausgestellten Serie von zweifarbigen Siebdrucken elegante graphische Darstellungen von Pflanzen mit Texten wie "How It All Ends", "Hair of the Dog", "Police Officer Giving up", "Sick Whore" versehen.

Brannon thematisiert in einer Art Leitmotiv die Fragilität und Verletzlichkeit der menschlichen Psyche, die konstanten und mehr oder weniger präsenten Ängste, die in bisweilen tiefste menschliche Abgründe blicken lassen. Sie münden nicht selten in, wie der Künstler es nennt, "Personal Pathologies".

Neben der zuvor genannten Siebdruckserie sind zwei neue großformatige Wandbehänge mit scherenschnittartigen Darstellungen von Aalen zu sehen, die nicht von ungefähr an Peitschen oder Schlangen erinnern. Sowohl die Serie von Siebdrucken wie auch die beiden neuen Hochdrucke, deren Texte dem Storyboard eines Psychodrama entnommen zu sein scheinen, wurden als Unikate in einer Auflage von jeweils nur einem Exemplar produziert.

Im Zentrum der Ausstellung "Hyena" steht jedoch das gleichnamige Werk, eine gleichsam atmosphärisch wie absurd anmutende Sound-Arbeit mit den Lauten einer Hyäne. Geräusche des unruhig umherwandernden, hechelnden Tieres in seinem Käfig vermischen sich mit Stimmen von Besuchern und dem knackenden Geräusch von zerbrechenden Knochen. Unterbrochen wird dieser Geräuschteppich jeweils nur von den charakteristischen Lauten der Hyäne, die an ein menschliches Kichern und Lachen erinnern.

Das von Carol Bove gestaltete Ausstellungsplakat erweitert die Reihe von Plakaten, die Matthew Brannon von befreundeten Künstlern (bislang: Liam Gillick, Wade Guyton, Patrick Hill, Sarah Morris und Richard Phillips) für seine Ausstellungen gestalten ließ.

Pressetext

only in german

Matthew Brannon: HYENA