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press release only in german

Eröffnung am Freitag, 6. März 2009, um 19 Uhr

Für die Eröffnung der Ausstellung KARG inszeniert Matthias Krause (*1980) ein Setting aus seinen typischen Arbeitsmaterialien: ein 8-teiliges Stellwandsystem, Tischböcke und ein Bildarchiv. Aus diesen Bestandteilen, die er seit geraumer Zeit mehrfach in abgewandelter Form und Farbigkeit zum Einsatz brachte, arrangiert er konzeptuelle Displays.

Für Cluster wird Matthias Krause diese Materialien so verarbeiten und positionieren, dass im Ausstellungsraum, der abgedunkelt wird, im besten Fall ein diskursives Ambiente entsteht, in dem Codes und Markierungen aus dem Handlungs- und Ereignishorizont der Clubkultur aufblinken, auch wenn bewusst keine Musik läuft.

Die Fotografie eines 3-D-Fraktals (siehe auch das Einladungskartenmotiv), die aus dem Bildarchiv des Künstlers stammt, fügt sich in diese Inszenierung ein, ohne dabei besonders beleuchtet oder optisch betont zu sein. Vielmehr steht das Motiv in seiner inhaltlichen wie formalen Unschärfe, Unbestimmtheit und Nicht- Fassbarkeit, mit seinem elfenbeinturmartigen Erscheinungsbild, als Symbol für das gesamte Arrangement: Verheißung, Mythos, Initiation, eigene Gesetzmäßigkeiten und Aufmerksamkeitsökonomien lassen ausgewählte „Clubs“ zu Paralleluniversen, zu Orten mit einem eigenen Raum-Zeit-Kontinuum werden, an denen Akteure aus den unterschiedlichsten Kontexten zusammenfinden.

In Matthias Krauses Eröffnungs-Szenage, die sich aus realen und abgewandelten Club-Codes und den sich daraus entwickelnden Handlungsmotiven der BetrachterInnen zusammensetzen wird, bildet die reale raum-zeitlich Erfahrung das eigentliche Werk. Mit der Aufhebung des dispositiven Moments erweitert sich die Anordnung zu einem modellhaft gedachten, performativen Handlungsraum für aktive ProtagonistInnen.

Während der Laufzeit der Ausstellung wird Matthias Krause, dessen Anliegen auch ein nachdenkliches Wieder-Aufrufen der zu kritisierenden Ambient Art der Neunziger Jahre ist, meist selbst vor Ort sein und seine Inszenierung weiter bearbeiten, und in noch zu bestimmende Formate transformieren.

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Matthias Krause
KARG