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Matthias Reinhold (* 1978) versteht sich als visueller Forscher. Er setzt sich in seiner Arbeit mit einer Vielzahl von Medien auseinander, die er auf spielerische Weise nutzt. Sein Ausgangspunkt ist die Zeichnung als produktive Utopie, die sich fast vollständig von gegenständlichen Festlegungen gelöst hat. In der Kombination von Zeichnung und zeitgenössischer Technik sieht er sein künstlerisches Spannungsfeld.

Gegenstand dieser Ausstellung sind seine künstlerischen Forschungsergebnisse aus seinem Studienaufenthalt an der China Academy of Art in Hangzhou. Der Titel der Ausstellung ist zugleich der Name der Website, die Matthias Reinhold für seinen Studienaufenthalt als Internet-Plattform genutzt hat.

Reinhold hat in seinen Arbeiten den Versuch unternommen, die Prinzipien der chinesischen Wahrnehmungs- und Abbildungskultur, wie er sie durch sein Studium der traditionellen chinesischen Malerei kennen gelernt hat, auf die dort erlebte visuelle Umgebung zu übertragen. Er erzählt Geschichten, wie sie in den chinesischen Landschaftsbildern zu sehen sind, die für ihn während seines Aufenthaltes neben der hektischen aufbruchsgestimmten Realitätsebene als zweite visuelle Ebene allgegenwärtig waren . Mit Zeichenstift, Fotoapparat und Videokamera umkreist er den Gegenstand von allen Seiten - wobei das Fehlen des zentralperspektivischen Systems und des Lichts als räumliche Illusion seiner eigenen Bildauffassung sehr entgegenkommt.

Matthias Reinhold zeigt Bilder zwischen kultureller Fiktion und alltäglicher Realität: eigene Tuschemalereien auf chinesischem Papier neben Beiträgen traditioneller chinesischer Malerei und zeichnerischen Beobachtungen, die er im Computer transformiert hat, sowie einen Kurzfilm über die alljährliche Militärparade von chinesischen Kunststudenten.

Die Website:www.chinaclips.de bildet das virtuelle Archiv der Ausstellung.

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