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Der in Köln lebende Künstler Matti Braun (geb. 1968) realisiert im Kunstverein Freiburg unter dem Titel S.R. seine bislang umfangreichste institutionelle Einzelausstellung.

Der Ausstellungsraum ist in einen flachen See verwandelt. Auf der glatten Wasseroberfläche spiegelt sich die Umgebung. Baumstammscheiben, auf denen man laufen kann, sind in unterschiedlichen Größen lose verteilt und ragen nur wenige Zentimeter aus dem Wasser. Alles in allem ergibt sich ein Bild eigentümlicher Strenge, die dennoch verführerisch und verträumt erscheint. Die zwei Buchstaben S.R. haben der Ausstellung von Matti Braun im Kunstverein Freiburg ihren Titel gegeben. Sie stehen für die Initialen des indischen Filmemachers Satyajit Ray. Über zwanzig Jahre arbeitete er an einem Drehbuch zu einem Science Fiction, in dem eigentlich Peter Sellers die Hauptrolle spielen sollte, doch leider kam dieser Film nie zustande. Im Drehbuch taucht dort ein See auf, in den ein Raumschiff fällt, das nur noch mit einer vergoldeten Spitze aus dem Wasser herausragt.

Matti Braun beschäftigt sich mit biografischen Zusammenhängen. Bei seinen Recherchen und Nachforschungen stößt er auf komplexe Konstellationen sowohl persönlicher wie gesellschaftlich kultureller Hintergründe. Besonders interessieren ihn dabei transkulturelle Prozesse und die daraus entstehenden Fragen nach der Verbindlichkeit und Authentizität einer sogenannten kulturellen Identität. Aus einer Vielzahl geschichtlicher und persönlicher Interpretationen, biografischer und historischer Fakten aller Art oder auch privatmythologischer Anekdoten entwickelt Matti Braun für jede seiner Arbeiten inhaltlich weit vernetzte und erzählerische Strukturen: Parallel zu diesem eher assoziativ und spielerisch als streng wissenschaftlich orientierten Prozess seiner Recherchen, konzipiert Braun seine zumeist raumbezogenen Arbeiten.

Zur Ausstellung erscheint ein Textbuch.

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Matti Braun
"S.R."