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Der Maler Max Beckmann (*1884 in Leipzig, +1950 in New York) gehört zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein Lebenswerk übt bis heute eine ungebrochene Faszination aus.

Mit "MBSL" oder "HBSL" – Max bzw. Herr Beckmann seiner Liebsten" widmete er seiner ersten Frau Minna Beckmann-Tube (*1881 in Metz, +1964 in Gauting) zahlreiche Gemälde. Sie hatte mit ihm gemeinsam in Weimar Malerei studiert, gab sie jedoch auf seine Bitte hin nach der Heirat auf. Statt dessen bildete sie ihre Stimme aus und trat ab 1912 als Sängerin in die Öffentlichkeit. Nach ersten Engagements in Elberfeld (Wuppertal), Dessau und Chemnitz wurde sie 1918 am Opernhaus Graz als "Hochdramatische" engagiert und sang unter so bedeutenden Dirigenten wie Karl Böhm und Clemens Krauss. Max Beckmann, der seit einer Nervenkrise an der belgischen Front im ersten Weltkrieg in Frankfurt am Main lebte und aus dieser Erschütterung heraus neue künstlerische Dimensionen erschloss, bat sie 1925 um die Scheidung. Trotz der Trennung aber blieben beide einander verbunden.

In mehreren Kapiteln folgt die Ausstellung dieser lebenslangen vielschichtigen Beziehung. Max Beckmann hat seine Frau nicht nur häufig porträtiert, sondern lässt sie auch in verschiedenen Rollen und Maskeraden in seinem "Welttheater" auftreten. Neben den beiden Gemälden "Doppelbildnis Max Beckmann und Minna Beckmann-Tube"(1909) und "Die Gesellschaft II" (1911), die durch Max Sauerlandt für das Museum in Halle erworben wurden, versammelt die Ausstellung zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Max Beckmann aus Museen und aus Privatbesitz, darunter ein erst kürzlichwieder entdecktes Portrait seiner Frau aus dem Jahr 1913. Dieser Teil wird ergänzt durch Werke von Minna Beckmann-Tube, sowie persönliche Dokumente und Photographien. Ein Exkurs ist ihren Freundinnen Mili Gerstel, verheiratet mit dem Bildhauer Wilhelm Gerstel, Oda Rösler, verheiratet mit dem Maler Waldemar Rösler und Gertrud Jakstein gewidmet, die wie sie zu den ersten Frauen gehörten, die in Deutschland eine den Männern gleichgestellte künstlerische Ausbildung genossen haben.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Buch mit bislang noch unveröffentlichten Briefen von Minna Beckmann-Tube an Max Beckmann, einer Einführung von Cornelia Wieg und zahlreichen Abbildungen.

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Max Beckmann seiner Liebsten - Ein Doppelportrait