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1997 wird sich der Geburtstag Max Liebermanns zum 150. Mal jähren. Die Hamburger Kunsthalle bereitet aus diesem Anlaß eine Ausstellung vor, die dem großen realistischen Werk des Malers gewidmet ist.

Liebermanns Malerei stand seit Anfang der 1870er Jahre über Jahrzehnte im Zentrum allgemeiner Aufmerksamkeit. Seine Arbeitsdarstellungen, in ihrer Sachlichkeit ungewohnt, mißfielen der zeitgenössischen Kritik und schnell wurde der Künstler zum "Apostel des Häßlichen" gestempelt. Heute ist es nur noch schwer verständlich, daß Liebermanns nüchterner Realismus zum öffentlichen Ärgernis werden konnte. Aber in einer Zeit, die vom Historismus und einer pathetischen Staatskunst geprägt war, fiel Liebermanns Kunst die Rolle der Opposition zwangsläufig zu.

Während der 1890er Jahre errang Liebermann zunehmend Anerkennung als wichtigster Vertreter der modernen Kunst in Deutschland. 1898 gehörte er zu den Gründern der Berliner Secession, die ihn zu ihrem Präsidenten wählte. In dieser Zeit wandte sich der Maler von seinen realistischen Arbeits-schilderungen ab. Von nun an fand er seine Motive im bürgerlichen Freizeitleben, das er in einer hellen, am Impressionismus orientierten Farbigkeit schilderte.

Die Ausstellung zeichnet Liebermanns Entwicklung von den umstrittenen Anfängen bis zur Jahrhundertwende nach. Sie wird etwa achtzig Gemälde und vierzig Zeichnungen umfassen und neben der bedeutenden Liebermann-Sammlung der Kunsthalle zahlreiche Leihgaben aus dem In- und Ausland zeigen. Im Anschluß an die Hamburger Kunsthalle wird die Ausstellung vom Städelschen Kunstinstitut Frankfurt und dem Museum der Bildenden Künste Leipzig übernommen.

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Max Liebermann
Der Realist und die Phantasie