press release only in german

Das MUMOK ehrt mit dieser Neupräsentation seines Sammlungsbestandes der klassischen Moderne Werner Hofmann, den Gründungsdirektor des Museums des 20. Jahrhunderts, dem Vorläufer des MUMOK. Anlässlich Hofmanns 80. Geburtstages wird eine Auswahl seiner Ankäufe aus den Jahren 1959 – 1969 gezeigt. Ende der 1950er Jahre erhielt Hofmann den Auftrag für die Republik Österreich eine Sammlung aufzubauen. Das Museum wurde im Herbst 1962 eröffnet. Sein Sammlungskonzept baute nicht nur auf Werken bekannter Künstler auf, sondern auf dem Zusammenwirken dieser mit Arbeiten weniger international etablierter Künstler, die er aber als wertvolle Bausteine in der Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts betrachtete. Werner Hofmann dazu: “Kunst ist ein breit gelagertes Phänomen, von dem die Spitzenwerke nur einen Auszug enthalten. Es geht mir deshalb weniger um internationale Zelebritäten als darum, die charakteristischen Strömungen darzustellen, von denen die Kunst unseres Jahrhunderts getragen wird.“

Mut zum Konzept

Neben Werken von Max Ernst, Paul Klee, Wassily Kandinsky oder Piet Mondrian erwarb er aus dem Bereich Abstraktion auch den weniger bekannten František Kupka, oder etwa als Vertreter des Surrealismus nicht Salvador Dalí sondern Roberto Matta. Die Ausstellung zeigt in Teilbereichen verschiedene Facetten der Sammlung Hofmanns. Der Betrachter kann sich einen guten Überblick über die Entwicklung der klassischen Moderne - mit all ihren Gegensätzen - im 20. Jahrhundert machen. Ebenso wird deutlich wie sich manche Konzepte der 20er Jahre in den 1960ern widerspiegeln. Die ausgestellten Ankäufe Hofmanns sind aber auch im Zusammenhang früherer, erfolgreicher Ausstellungen zu sehen.

Durch Ausstellungskataloge, Zeitungsberichte und die Arbeiten selbst werden so die Ausstellungen „Kinetica“ (1967) und „Idole und Dämonen“ (1963) einerseits mit Arbeiten von Marc Adrian und Heinz Mack, andererseits mit Skulpturen von Hans Arp und Henry Moore gewürdigt.

Der Entstehung des Kubismus und seinen Auswirkungen auf die Malerei des 20. Jahrhunderts ist einer der thematischen Abschnitte der Ausstellung gewidmet. Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit blockhaften Skulpturen von André Derain, Fritz Wotruba oder den Meditationssteinen von Karl Prantl. Dem Aspekt der Multimaterialität im „Tafelbild“ der Moderne ist ein weiteres Kapitel gewidmet, das beispielsweise Jean Dubuffets Topographie mit gekräuseltem Moos (1959) und Antoni Tàpies Komposition Nr. LXII aus dem Jahr 1957 beinhaltet.

Die Sammlung Klassische Moderne im MUMOK

Der Sammlungsbereich Klassische Moderne beinhaltet die wesentlichsten Richtungen und Künstler der heroischen Jahre der Moderne bis zu den abstrakten und expressiven Tendenzen der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Expressionismus (Richard Gerstl, Oskar Kokoschka, Karl Schmidt-Rottluff und E.L. Kirchner), Kubismus und Futurismus (Henri Laurens, Giacomo Balla), konstruktive Tendenzen, Bauhaus (Piet Mondrian, Paul Klee) sind ebenso vertreten wie wichtige Arbeiten aus den Bereichen Dada und dem Surrealismus (Marcel Duchamp, Man Ray, Max Ernst, René Magritte).

only in german

Mehransichtigkeiten - Derain, Kupka, Magritte, Klee…
Werner Hofmann zu Ehren

Künstler: Richard Gerstl, Oskar Kokoschka, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Henri Laurens, Giacomo Balla, Piet Mondrian, Paul Klee, Marcel Duchamp, Man Ray, Max Ernst, René Magritte, Wassily Kandinsky, Frantisek Kupka, Roberto Matta, Marc Adrian, Heinz Mack, Hans Arp, Henry Moore, André Derain, Fritz Wotruba, Karl Prantl, Jean Dubuffet, Antoni Tàpies