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Melissa Gordons Arbeiten enthalten oft bereits vorhandene Bilddarstellungen, die auf bestimmte Ereignisse, Geschichten und Menschen Bezug nehmen. Alle Themen, die die in Boston geborene Künstlerin dazu heranzieht, drehen sich um spezifische Geschichten, und sie schaut, auf welche Weisen diese dargestellt oder verwendet worden sind. Daraus gewinnt sie Indikatoren, um abzustecken, welches Quellenmaterial sie mit welchen Gattungen oder his- torischen Stilen zusammenbringen kann. Das heißt, sie greift auf Original- Quellenmaterial zurück, nimmt aber dabei eine inhaltliche Verlagerung vor. In ihren neueren Arbeiten untersucht sie Wahrnehmungsphänomene, die opti- sche Irritationen verursachen. Dabei werden zum Beispiel Raster-Bilder von skulpturalen Objekten überlagert, die eine Art Moiré-Effekt bewirken. Melissa Gordon interessiert sich für den Wandel von Oberflächen, ihre Vergänglichkeit. In ihrer Serie der Blow Up Modernists zum Beispiel beschäftigt sie sich mit Kunstwerken, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sind (unter and- erem von Piet Mondrian), deren Farben im Laufe der Zeit verblasst, deren Ob- erflächen altersbedingt mit Craquelés überzogen sind, deren physikalischer Zustand insgesamt instabil geworden ist. Die daraus resultierende morbide Ästhetik ist entscheidender Ausgangspunkt für die Blow Up Modernists.