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Galerie Lisa Ruyter freut sich, „Full Death“, eine Ausstellung fotografischer Arbeiten des Künstlers Michael Huey präsentieren zu können. Michael Hueys künstlerische Vorgangsweise hat sich aus der Malerei, genealogischen Studien, kunsthistorischen Recherchen und dem Sammeln von Fotografien entwickelt.

„Artefakte sind beständig: meistens überleben sie uns. Andererseits sind sie zerbrechlich und dies nicht nur physisch: sie weisen eine gewisse Bereitschaft zur Manipulation auf und haben keine Möglichkeit, sich selbst zu verteidigen (ausser, wie gesagt, sie überleben den Manipulator und warten auf den nächsten, vielleicht etwas faireren Interpreten). In Bezug auf Gerechtigkeit bin immer sehr leidenschaftlich gewesen und neige dazu, diese auch rückwirkend auf die Vergangenheit anwenden zu wollen.“ – Michael Huey

Michael Huey fotografiert historische Dokumente und, vor allem, Fotografien aus der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. In seiner ernsthaften Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte identifizierte er die 1860er und 70er als den Zeitabschnitt, wo das Fassbare und Unfassbare zu verschwimmen beginnen. Es ist ausserdem einer von vielen Punkten in Michael Hueys Arbeit wo Nostalgie, Fetisch, und Tod zu austauschbaren stilistischen Schnörkeln werden. Die Identitäten von Verwandten und fremden Personen werden mit Identitäten verwechselt, die dank dekorativen, wissenschaftlichen und stilistischen Prozessen bei der Entstehung von Bildern präsent geworden sind.

Für Michael Huey erinnern die reflektiven Oberflächen der momentan im Trend liegenden Diasec-Technik an photographische Prozesse des mittleren 19. Jahrhunderts - der Ära seiner anfänglichen Fixierung - wie z.B. Daguerreotypien oder etwa den nassen Kollodium-Prozess. Es ist mit Diasec unmöglich, eine Reflexion zu vermeiden; der Betrachter ist paradoxerweise in der Arbeit gerade durch diese Distanzierung integriert. Michael Hueys andere Techniken schließen Vergrösserungen, meta-erzählerische Andeutungen sowie simples Schneiden und Zufälle nicht aus.

Michael Huey sieht seine Aneigung/Verwendung von Vorlagen als Verbindung mit dem Akt des fotografierens – d.h. als Verbindung mit dem Akt der Benutzung einer Kamera um ein bereits existierendes Bild „aufzunehmen“. Durch die Rettung beinahe verloren gegangener Artefakte – Momentaufnahmen, die manchmal identifizierbare Ursprünge in seiner Familie oder bekannten Fotostudios des mittleren 19. Jahrhunderts besitzen - beginnen Michael Hueys Arbeiten sich groesseren Themen wie persoenliche Geschichte, Urheberschaft, Eigentum, Erbe, Vermächtnis und Gerechtigkeit zu nähern.

Das ist die erste Soloausstellung von Michael Huey. Er wurde 1964 in Traverse City, Michigan gebor

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Michael Huey - Full Death