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In den Bilder von Michael Kalki bewegen sich fragmentierte Körper in unsicheren Landschaften. Mit weit aufgerissen Augen, angespannt, ängstlich, nachdenklich sind sie ausgesetzt auf einer Bühne, deren bunte Kulisse einen orientierungs- und zeitlosen Raum, einen Nichtort zwischen Drinnen und Draußen beschreibt. Traumgleich zergliedert sich die Einheit von Ort und Handlung in zersplitterte Zusammenhänge, die das Eigentliche maskieren. Das Repertoire für seine Bilder findet Michael Kalki u.a. in den Filmen des deutschen Kultregisseurs Rainer Werner Fassbinder. Einzelne Filmszenen werden aus ihrem Zusammenhang gelöst und am Computer im Stil der Collage neu zusammengesetzt, um dann auf die Leinwand übertragen zu werden. Schnittstellen und Versatzstücke der Computermontage bleiben auch in den Ölbildern sichtbar und lassen die einzelnen Bildelemente noch losgelöster und isolierter voneinander erscheinen. Malerisch präzise Elemente wie Gesichter oder Hände der Figuren stehen disparaten Bildräumen gegenüber, die sich bis ins Abstrakte auflösen können. Die von Kalki zusammengefügten Zitate verselbständigen sich zur autonomen Welt, zum Lebensraum der Figuren, die sich zwischen ihren Rollen und der realen Umgebung verloren haben. Ihres ursprünglichen Kontextes beraubt, transportieren Figur und Bühne dennoch die den Filmen Fassbinders eigene Stimmung. Sozialpolitische und psychische Thematik wird in die Malerei geholt. Die Schauspielerportraits mit ihrer verzerrten und überzeichneten Mimik reichen dabei weit über die Funktion des bloß Repräsentativen hinaus. Sie verweisen zum einen auf die Disparität des Individuums zwischen seinen Wünschen und dem real Möglichen, zum anderen auf eine Welt, die das Individuum nicht mehr schützt und stützt, sondern das Spielen von Rollen und die vorgetäuschte Identität als Überlebensstrategie einfordert.

Michael Kalki wurde 1969 in Ravensburg geboren. Von 1993 bis 1998 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf, danach von 1998 bis 2000 an der Central Academy of Fine Arts in Peking, VR China. Michael Kalki lebt und arbeitet in Berlin

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In Michael Kalki’s pictures, fragmented bodies traverse unsafe landscapes. Eyes wide open, tense, anxious and pensive, they are exposed on a stage whose colourful set denotes a timeless, disoriented space, a non-place between inside and outside. As in dreams, the unity of place and action is torn apart into disjointed segments that hide the essential.

Michael Kalki derives the motifs for his pictures among other things from the films of German cult director Rainer Werner Fassbinder. Individual scenes are taken out of context and reassembled in collage style with the help of a computer, before being transferred to canvas. The interfaces and elements of computer montage remain visible in the oil paintings, making the individual pictorial elements appear even more detached and isolated. Precisely painted fragments like the faces or hands of the protagonists contrast with disparate pictorial spaces, some of which dissolve into abstraction. Kalki’s citations assume a life of their own as an autonomous world, a habitat for figures that have lost their way between their roles and real surroundings.

Robbed of their original context, the figures and stage sets still transport the characteristic atmosphere of Fassbinder’s films, whose explosive socio-political and psychological themes are transferred to the art of painting. With their distorted and exaggerated gestures, the actor portraits have far more than a merely representative function, referring both to the conflict of individuals between their desires and the limited space for realizing them, and to a world that no longer protects and supports the individual, requiring it instead to a survival strategy of playing roles and simulating identity.

Michale Kalki was born 1969 in Ravensburg, Germany. He studied from 1995 – 1998 at the Kunstakademie Düsseldorf and from 1998 – 2000 at the Central Academy of Fine Arts in Beijing, China. Michael Kalki lives and works in Berlin.

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Michael Kalki
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