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Donnerstag, 3. April 2008, 18 Uhr: Kuratorenführung Freitag, 11. April 2008, 18 Uhr: Artist's Talk Michael Schuster im Gespräch mit Elisabeth Fiedler. Eröffnung: Fr, 14.03.2008, 19 Uhr

Pressetext:

Diese Ausstellung von Michael Schuster (geb. 1956 in Graz) gibt nach seiner künstlerischen Positionierung 1993 durch die Personale im MUMOK Wien mit etwa 80 Arbeiten (Fotoinstallationen, Lichtobjekte, mediale Skulpturen) einen Überblick über sein Schaffen der letzten 15 Jahre. Zusätzlich werden ältere Arbeiten mit den Methoden der Jetztzeit rekonstruiert und erstmals realisierte Konzepte präsentiert.

In Auseinandersetzung mit der internationalen und österreichischen Konzeptkunst der 1960er und 1970er Jahre sind es Fragen nach Wahrheit und Wahrnehmung von Wirklichkeit, aber auch die Konstruktion von Wirklichkeit und deren Bedingungen selbst, die Michael Schuster beschäftigen. Dabei gerät die Kamera, deren Bilder bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts als objektive Beschreibung der Außenwelt galten, selbst in Schusters thematisches Zentrum. Das Innere der Kamera, das Objektiv, wird als von ihm gesteuerter, aber selbst agierender Auslöser selbst zum Objekt, das in genauer Angabe der Koordinaten über GPS jede Abbildung hinfällig erscheinen lässt. Dieses Fokussieren auf die Kamera, das Werkzeug selbst, wird in eigens für die Ausstellung gebauten Räumen gezeigt.

Dabei werden die Betrachter immer weiter einbezogen, werden selbst zum Bildauslöser und können gleichzeitig sich selbst zwischen präziser Aktionsvorlage und zeitlicher Verschiebung von Realitätsebenen neu wahrnehmen. Die Erweiterung der Welterfassung von der fotografischen Dokumentation zum skulptural erlebbaren Raum erfahren wir inmitten eines libyschen Amphitheaters, das in einen Innenraum transferiert und virtuell begehbar wird. So hinterfragt Schuster im Wissen um die Unmöglichkeit einer objektiven Wiedergabe der Welt das Phänomen der Abbildbarkeit von Realität auf unterschiedlichen, oft irritierenden und ironischen Ebenen und erweitert unser Spektrum der Reflexion um erlebbare Täuschungen, an deren Ende der Satz des Künstlers selbst "Es gibt kein Geheimnis" steht.

In einem umfassenden Katalog wird über die gezeigten Arbeiten sein Gesamtwerk nicht nur dokumentiert, sondern durch Beiträge von Christine Frisinghelli, Rainer Fuchs, Werner Fenz, Herta Wolf, Robert Fleck, Monika Faber, Hubertus von Amelunxen, Helmut Draxler, Javier Fuentes, Rolf Sachsse, Peter Weibel und Elisabeth Fiedler aus unterschiedlichsten Blickwinkeln bearbeitet. Der Katalog umfasst ca. 300 Seiten.

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Michael Schuster
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KuratorInnen: Elisabeth Fiedler, Peter Weibel