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Mit einem neuen Kooperationsprojekt im Schnittfeld zwischen elektronischer Musik, Bildender Kunst und Architektur setzt die Reihe O.K spektral in diesem Herbst ihr Programm fort. Das Hauptthema dieser, von der Videokünstlerin Michaela Grill und dem Musiker Christof Kurzmann, für das O.K konzipierten Installation ist die Auseinandersetzung mit dem Bedeutungswandel und der Funktion von Raumsituationen. Nach ausführlicher Recherchen vor Ort thematisieren sie in ihrer Arbeit die Geschichte des heutigen O.K Gebäudes, dessen unterschiedliche historischen Nutzungen und die damit verbundenen Wahrnehmungsverschiebungen.

Den Ausgangspunkt für den, mit den Möglichkeiten von Projektionen, Sound, Licht und Fotomaterial gestalteten, dramaturgischen Ablauf innerhalb der Ausstellungssituation bildet die ursprüngliche Funktion des Hauses als Schule und somit auch Ort der Disziplinierung, die unter dem Regime des Nationalsozialismus auch gesamtgesellschaftlich ihren Höhepunkt erreichte. Durch Bezugnahme auf die verschiedenen zeitlichen Schichtungen und Spuren in einem Gebäude setzen Michaela Grill und Christof Kurzmann verschiedene Bedeutungsebenen gegeneinander und befragen die Gestaltung von sozialen Repräsentationsflächen und Ordnungsstrukturen. Einerseits sollen die BesucherInnen an eine kaum noch präsente historische Vergangenheit und deren inhärente Strukturen von Kontrolle erinnert werden. Andererseits werden sie im Rahmen der Installation „Place Becomes Time, Space Becomes Mine“ und im gegenwärtigen Möglichkeitsfeld freier künstlerischer Gestaltung ebenfalls in eine streng formalisierte Situation geleitet, die kaum Spielräume in Richtung Abweichung zulässt.

Mit dieser aktuellen Arbeit erneuern Michaela Grill und Christof Kurzmann ihren Dialog und ihre analytische Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung in Ausstellungsräumen und Orten künstlerischer und musikalischer Repräsentation, die sie bereits im Rahmen des Musikprotokolls beim steirischen herbst 2002 mit „boiled frogs“ begannen.

Michaela Grill, Videokünstlerin Arbeiten u.a. für Takeshi Fumimoto, Pure, Karlheinz Essl, Christof Kurzmann mit Festivaleinsätzen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Kanada und den USA; Soundinstallationen, Musikvideos und Live-Visuals u. a. Musikprotokoll 2000, Hörgänge 2001, Musikkultur St. Johann 2001, Jazzfestival Saalfelden 2001, Wien modern 2001

Christoph Kurzmann, Musiker, DJ, Veranstalter, Betreiber des Labels www.charhizma.com Arbeiten u.a.: extended versions, more extended versions, orchester 33 1/3, shabotinski, n.w.o., quartett mit daffeldecker & gästen, schnee (Duo mit Burkhard Stangl), qmince (mit marina Rosenfeld), boiled frogs (mit Michaela Grill), 4rooms (mit Andrea Neumann, Tony Buck, Sabine Ercklentz, Ana Maria Rodriguez), Duo mit John Butcher, Kommando Raumschiff Zitrone (mit Kai Fagaschinski)