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Das erste Dornbracht Installation Project® im Kölnischen Kunstverein bestreitet der in Berlin lebende Künstler Michel Majerus (geb. 1967). Seine speziell für die 500 qm große Ausstellungshalle konzipierte Ausstellung mit dem Titel if we are dead, so it is präsentiert eine den Raum in seiner ganzen Länge und Breite durchmessende Skater-Rampe, die als Bildträger für die Arbeit des Künstlers dient.

Im Werk des international diskutierten Künstlers stehen Malerei, Skulptur und Installation als Wahrnehmungs- und Rezeptionsproblem zur Disposition. Majerus nutzt hauptsächlich bildhafte Zitate aus dem vielfältigen Bilderkanon der High und Low Art, visuelle Daten aus Werbung, TV, Computer und Design bis hin zu Wortzitaten der Pop-Kultur. Dabei erweist er sich als umtriebiger Chronist unserer Lebenswelten und entwirft ein adäquates Bild des aktuellen Zeitgeistes, der zunehmend von Geschwindigkeit geprägt wird. Und Tempo, so notierte schon der Kulturkritiker Georg Simmel zu Anfang des 20. Jahrhunderts, ist das konstituierende Moment moderner Befindlichkeit. Auf den stetigen Wechsel des Zeitgeistes reagieren auch die Kunststrategien. "Man kann keine Kunst mehr machen, die ausschließlich Kunst ist", so sagt der Künstler selbst. Immer kalkuliert Majerus in seine Kunst ihre Verfallszeit von vornherein mit ein und verlängert sie so automatisch. Nach ökonomischen Prinzipien arbeitend, überholt er mit Leichtigkeit die "klassische" Vorstellung von Malerei und rückt diese in ein neues Licht, indem er die der Kunst seit jeher immanente Zitierlust durch sein offensives Zapping potenziert. In größerer Kongruenz mit ihrer Zeit kann Malerei heute wohl kaum sein.

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Michel Majerus
Dornbracht Installation Projects