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Im Herbst 2000 wurde die Ausstellungsreihe ›Minimalism and After‹ für DaimlerChrysler als einer der Schwerpunkte der langfristigen Erwerbungsplanung konzipiert. Wesentliche Trends der Ausstellungsjahre 2004/2005 wurden damit vorweggenommen. Mehrere große Museumsausstellungen zwischen Los Angeles, Houston, New York, London und Wolfsburg haben sich aktuell dem Minimalismus und der Geometrischen Abstraktion als einem wesentlichen Phänomen in Europa und den USA um 1960 gewidmet. Viele Namen, die nun in den Ausstellungen der Metropolen begegnen, waren zuvor in den Ausstellungen der Sammlung DaimlerChrysler in Berlin, Karlsruhe, Detroit und Pretoria zu sehen.

Drei Charakteristika unserer Ausstellungsreihe, die bei Beobachtern der Szene zunächst vielfältige Fragen aufwarfen, finden in den aktuellen Großausstellungen – hervorzuheben ›A Minimal Future‹ und ›beyond geometry‹ in Los Angeles – ihre Bestätigung. Das betrifft zum ersten das Faktum, dass Minimalismus und Geometrische Abstraktion als eigenständige künstlerische Phänomene neben der klassischen Minimal Art positioniert werden und darüber hinaus europäische und amerikanische Entwicklungen nicht länger streng getrennt untersucht werden. Die These unserer Ausstellungsreihe ›Minimalism and After‹ war von Beginn an, dass eine Wirkungsgeschichte neu zu entdecken ist, die mit der ‚Emigration’ von Bauhaus und Konstruktivismus in den 1930er Jahren und deren Rezeption in den USA ihren Anfang nahm. Sie führte weiter über den Dialog protominimalistischer amerikanischer Positionen mit Entwicklungen von ZERO und Neuen Tendenzen in Europa und ist bis zu parallelen Ausformungen einer minimalistischen Objektauffassung auf beiden Seiten des Atlantiks um 1960 zu verfolgen. Drittens schließlich ist das erneute Aufgreifen dieser Wirkungsgeschichte und die Rückbesinnung auf viele heute zu Unrecht vergessene Künstler/innen relevant, weil eine kontinuierliche Diskussion der ästhetischen, politischen und formalen Grundlagen des Minimalismus als eine der substantiellen Motivationen der Gegenwartskunst zu beobachten ist.

›Minimalism and After I‹, 2001, fokussierte europäische zeitgenössische Tendenzen unter Einbeziehung wichtiger Vorläufer wie Andre Cadere, Robert Ryman und Jan Schoonhoven. ›Minimalism and After II‹, 2003, stellte Exponenten der 1960er Jahre in den Mittelpunkt wie John McLaughlin (USA), Charlotte Posenenske (D), Gene Davis (USA) oder Herrmann Glöckner (D), mit einem Brückenschlag zu zeitgenössischen Entwicklungen. ›Minimalism and After III‹ 2004 konzentrierte sich auf einen Dialog amerikanischer und deutscher Künstler/innen von den 1950er Jahren bis heute.

›Minimalism and After IV‹ stellt wiederum repräsentative Positionen des frühen amerikanischen und europäischen Minimalismus sowie deren Rezeption und Weiterentwicklung in der zeitgenössischen Kunst vor. Schwerpunkt sind amerikanische und britische Künstler/innen im Dialog. Rund dreißig Werke von 21 Künstler/innen werden vorgestellt, darunter Schlüsselwerke abstrakt-minimalistischer Wegweiser wie Michael Heizer (USA), Jeremy Moon (GB), Michael Kidner (GB) or Marcia Hafif (USA) neben jüngsten Entwicklungen wie Jim Lambie (GB), Ian Davenport (GB), Tom Sachs (USA). Eine weitergehende thematische Konzentration in ›Minimalism and After IV‹ zeigt minimalistischkonzeptuelle Entwürfe zu Fragen von Architektur und Raum. Mit Skulpturen u.a. von Julian Opie (GB) und Mathias Goeritz (D / MEX), Fotografien von Dan Graham (USA), Santiago Sierra (E) und Attila Csörgö (H) sowie einer Soundinstallation von Katarina Löfström (S).

Pressetext

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Minimalism and After IV
Neuerwerbungen für die Sammlung DaimlerChrysler

mit Greg Bogin, Max Cole, Attila Csörgo, Ian Davenport, Mathias Goeritz, Dan Graham, Marcia Hafif, Peter Halley, Michael Heizer, Michael Kidner, Jim Lambie, Katarina Löfström, Jeremy Moon, Kenneth Noland, Julian Opie, Tom Sachs, Sean Scully, Santiago Sierra, Haim Steinbach, Hayley Tompkins, Bernar Venet